Was sind B12 Räuber?
Vitamin B12, essentiell für den Körper, kann nicht selbst produziert werden. Zu den B12-Räubern zählt beispielsweise das Medikament Metformin. Auch Lebensphasen wie Schwangerschaft und Zustände mit beschleunigtem Zellumsatz, etwa bei Blutkrebs oder HIV-Infektionen, können einen erhöhten B12-Bedarf und somit einen relativen Mangel verursachen.
Vitamin B12-Räuber: Wenn der Körper ausgeraubt wird
Vitamin B12 ist ein lebenswichtiges Vitamin, das unser Körper für zahlreiche Funktionen benötigt, von der Blutbildung über die Nervenfunktion bis hin zur DNA-Synthese. Doch unser Organismus kann dieses essentielle Vitamin nicht selbst herstellen. Wir sind auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Manchmal reicht die Aufnahme jedoch nicht aus, weil sogenannte “B12-Räuber” am Werk sind. Diese Faktoren können die Aufnahme, Verwertung oder den Bedarf an Vitamin B12 negativ beeinflussen und so zu einem Mangel führen.
Ein bekannter B12-Räuber ist das weit verbreitete Diabetes-Medikament Metformin. Studien zeigen, dass die langfristige Einnahme von Metformin die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm beeinträchtigen kann. Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, vermutet wird aber eine Störung der Aufnahme durch den Intrinsic Factor, ein Protein, das für die B12-Resorption essentiell ist. Daher sollten Patienten, die Metformin einnehmen, ihren B12-Spiegel regelmäßig kontrollieren lassen und gegebenenfalls supplementieren.
Neben Medikamenten gibt es auch bestimmte Lebensphasen und gesundheitliche Zustände, die den B12-Bedarf erhöhen und somit einen relativen Mangel begünstigen können. In der Schwangerschaft beispielsweise steigt der Bedarf an Vitamin B12 deutlich an, da das ungeborene Kind für seine Entwicklung ausreichend versorgt werden muss. Ein unzureichender B12-Spiegel während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für das Kind haben.
Auch Zustände mit beschleunigtem Zellumsatz, wie beispielsweise bei Blutkrebs oder HIV-Infektionen, erhöhen den Bedarf an Vitamin B12. Der Körper benötigt das Vitamin für die Zellteilung und -reifung, und bei einem erhöhten Zellumsatz wird dementsprechend mehr B12 verbraucht.
Darüber hinaus können Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm beeinträchtigen. Entzündungen und Schädigungen der Darmschleimhaut können die Resorption des Vitamins verhindern. Auch eine chronische Gastritis, die zu einer verminderten Produktion von Magensäure und Intrinsic Factor führt, kann einen B12-Mangel begünstigen. Ein weiterer Faktor ist die vegane Ernährung. Da Vitamin B12 hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt, müssen Veganer*innen ihren Bedarf durch Supplemente oder angereicherte Lebensmittel decken.
Ein B12-Mangel kann sich schleichend entwickeln und vielfältige Symptome verursachen, von Müdigkeit und Konzentrationsstörungen über Nervenschäden bis hin zu Anämie. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf einen Mangel den Arzt zu konsultieren und den B12-Spiegel bestimmen zu lassen. Die Behandlung eines B12-Mangels erfolgt in der Regel durch die Gabe von Vitamin B12 in Form von Injektionen, Tabletten oder Nasenspray.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Bezeichnung “B12-Räuber” bildlich zu verstehen ist. Es handelt sich nicht um einen aktiven Raub, sondern um Faktoren, die die Verfügbarkeit von Vitamin B12 im Körper reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige ärztliche Kontrollen, insbesondere bei Risikogruppen, sind entscheidend, um einen B12-Mangel zu vermeiden und die Gesundheit zu erhalten.
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