Kann man, wenn man krank ist, zunehmen?
Krankheit beeinflusst oft das Körpergewicht. Schilddrüsenerkrankungen etwa verändern den Stoffwechsel, was zu Gewichtsveränderungen führt. Auch Wassereinlagerungen durch diverse Leiden können eine Zunahme auf der Waage verursachen, unabhängig vom eigentlichen Körperfettanteil. Die Ursachen sind vielfältig und individuell.
Zunehmen trotz Krankheit: Ein komplexes Zusammenspiel von Körper und Leiden
Der Blick auf die Waage kann verunsichern, besonders wenn man sich krank fühlt. Oftmals stellt sich dann die Frage: Kann man krankheitsbedingt zunehmen? Die Antwort ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während die landläufige Meinung vielleicht eher auf Gewichtsverlust bei Krankheit tippt, kann in bestimmten Fällen tatsächlich eine Zunahme erfolgen. Diese Zunahme muss dabei nicht zwangsläufig mit einer Erhöhung des Körperfettanteils einhergehen.
Hormonelle Veränderungen als Gewichtstreiber:
Ein entscheidender Faktor sind hormonelle Veränderungen, die durch bestimmte Krankheiten ausgelöst werden können. Insbesondere Erkrankungen der Schilddrüse haben hier einen großen Einfluss. Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) beispielsweise verlangsamt den Stoffwechsel, was dazu führen kann, dass weniger Kalorien verbrannt werden. In der Folge kann es zu einer Gewichtszunahme kommen, selbst wenn die Ernährung nicht verändert wurde. Im Gegensatz dazu kann eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) den Stoffwechsel beschleunigen und zu Gewichtsverlust führen.
Wassereinlagerungen: Mehr Gewicht, weniger Fett:
Eine weitere Ursache für Gewichtszunahme während einer Krankheit sind Wassereinlagerungen (Ödeme). Diese entstehen, wenn der Körper mehr Flüssigkeit einlagert als er ausscheidet. Verschiedene Erkrankungen, beispielsweise Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen oder Lebererkrankungen, können zu Wassereinlagerungen führen. Auch bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Kortikosteroide, können diesen Effekt haben. Die Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen ist jedoch nicht mit einer Zunahme an Körperfett gleichzusetzen. Sie resultiert lediglich aus dem erhöhten Flüssigkeitsgehalt im Körper.
Entzündungen und Medikamente: Weitere Einflussfaktoren:
Auch chronische Entzündungen, die oft Begleiterscheinung von Krankheiten sind, können indirekt zu Gewichtszunahme führen. Entzündungen können den Stoffwechsel beeinflussen und zu einer Insulinresistenz beitragen, was wiederum die Fettspeicherung begünstigt. Darüber hinaus spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Wie bereits erwähnt, können Kortikosteroide zu Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme führen. Aber auch andere Medikamente, wie beispielsweise Antidepressiva oder Betablocker, können den Stoffwechsel beeinflussen und eine Gewichtszunahme begünstigen.
Individuelle Unterschiede und die Bedeutung der Diagnose:
Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Krankheiten auf das Körpergewicht sehr individuell sind. Nicht jeder Mensch, der an einer bestimmten Krankheit leidet, wird automatisch zunehmen. Viele Faktoren spielen eine Rolle, darunter die Art der Erkrankung, deren Schweregrad, die individuelle Stoffwechselsituation, die Ernährungsgewohnheiten und die Einnahme von Medikamenten.
Fazit:
Eine Gewichtszunahme während einer Krankheit ist also durchaus möglich, muss aber nicht zwangsläufig mit einer Erhöhung des Körperfettanteils einhergehen. Hormonelle Veränderungen, Wassereinlagerungen, Entzündungen und Medikamente können zu einer Zunahme auf der Waage führen. Wer während einer Krankheit eine unerklärliche Gewichtszunahme bemerkt, sollte dies mit einem Arzt besprechen, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten. Eine genaue Diagnose ist essenziell, um die individuellen Ursachen der Gewichtszunahme zu verstehen und entsprechend handeln zu können.
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