Was zählt alles unter rotem Fleisch?

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Rotes Fleisch umfasst eine Vielfalt an Nutztiervarianten: Rind, Schwein, Lamm und Ziege stehen im Fokus. Auch verarbeitete Produkte und klassische Beefburger fallen in diese Kategorie. Diese Fleischsorten zeichnen sich durch ihren charakteristischen, meist höheren Myoglobin-Gehalt aus, der für die rote Färbung verantwortlich ist.

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Was zählt eigentlich alles zu rotem Fleisch? – Eine differenzierte Betrachtung

Die Frage, was genau zu rotem Fleisch zählt, ist weniger trivial als es auf den ersten Blick erscheint. Die gängige Definition konzentriert sich zwar auf die rote Farbe, die durch den hohen Myoglobingehalt bedingt ist, doch eine präzise Abgrenzung gestaltet sich komplexer, insbesondere wenn man verarbeitete Produkte und regionale Besonderheiten berücksichtigt.

Die Kernkandidaten: Unzweifelhaft gehören Rindfleisch (inkl. Beefburger aus Rindfleisch), Schweinefleisch, Lammfleisch und Ziegenfleisch zum roten Fleisch. Die rote Färbung, die sich durch den bereits erwähnten hohen Myoglobingehalt erklärt, ist hier das entscheidende Kriterium. Dieser Myoglobingehalt variiert jedoch je nach Tierart, Alter des Tieres, Muskelgruppe und Fütterung. So kann beispielsweise das Fleisch älterer Tiere dunkler und intensiver rot sein als das von jüngeren Tieren.

Die Graubereiche: Die Klassifizierung wird unschärfer, sobald man verarbeitete Fleischprodukte betrachtet. Ein klassischer Beefburger aus reinem Rindfleisch zählt eindeutig zu rotem Fleisch. Doch wie sieht es mit Mischprodukten aus, die z.B. Rind und Geflügel kombinieren? Hier ist eine klare Zuordnung schwierig, und die Bezeichnung “rotes Fleisch” wäre allenfalls teilweise zutreffend. Ähnliches gilt für Wurstwaren: Enthält eine Wurst einen hohen Anteil an Rind- oder Schweinefleisch, könnte sie unter rotes Fleisch subsummiert werden, während Wurstsorten mit hohem Geflügelanteil eher nicht dazugehören. Die Kennzeichnung auf der Verpackung gibt hier oft Aufschluss.

Regionale Variationen und Spezialitäten: Die Definition von “rotem Fleisch” kann auch regional variieren. In einigen Kulturen werden bestimmte Tierarten, die wir nicht unbedingt mit rotem Fleisch assoziieren, dennoch in diese Kategorie eingeordnet. Dies hängt oft von den traditionellen Ernährungsgewohnheiten und der landwirtschaftlichen Praxis vor Ort ab.

Was zählt NICHT zu rotem Fleisch?: Klar abzugrenzen ist rotes Fleisch von weißem Fleisch, wie Geflügel (Huhn, Pute, Gans, Ente), Kaninchen und Wild, welches einen deutlich niedrigeren Myoglobingehalt aufweist. Fisch und Meeresfrüchte gehören ebenfalls nicht dazu.

Fazit: Die Definition von rotem Fleisch basiert primär auf der Farbe und dem damit verbundenen Myoglobingehalt. Rind, Schwein, Lamm und Ziege bilden den Kern der Kategorie. Bei verarbeiteten Produkten und regionalen Spezialitäten wird die Abgrenzung jedoch unscharf. Die Kennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen hilft, die Zusammensetzung und damit die Einordnung zu klären. Eine absolute und universell gültige Definition ist daher schwierig zu formulieren und bedarf stets einer gewissen Kontextualisierung.

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