Was sind basische Tees?

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Eine basische Ernährung, unterstützt durch Tees mit einem pH-Wert über 7, zielt auf den Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes ab. Diese Tees sollen den Körper entlasten und dazu beitragen, säurebildende Stoffe auszuscheiden. Der Fokus liegt auf der Förderung eines alkalischen Milieus.

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Basische Tees: Mythos oder Methode? Eine kritische Betrachtung

Der Wunsch nach einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt ist verständlich. Viele Menschen setzen dabei auf basische Tees, in der Annahme, dass diese den Körper entgiften und Krankheiten vorbeugen. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Behauptungen? Zunächst einmal ist wichtig zu klären, was “basisch” in diesem Kontext bedeutet und ob der Konsum solcher Tees tatsächlich den gewünschten Effekt erzielt.

Der Begriff “basischer Tee” bezieht sich auf Teesorten, die nach dem Verzehr angeblich einen alkalisierenden Effekt auf den Körper haben. Das bedeutet, sie sollen den pH-Wert des Blutes leicht anheben und so das saure Milieu ausgleichen, das durch eine überwiegend säurebildende Ernährung entstehen kann. Dieser Glaube beruht auf der Annahme, dass der Körper durch die Aufnahme basischer Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium im Tee unterstützt wird, die bei der Neutralisierung von Säuren helfen sollen.

Welche Tees werden oft als “basisch” bezeichnet?

Häufig werden Tees aus folgenden Pflanzen als basisch angepriesen:

  • Grüner Tee: Enthält zwar auch Säuren, aber auch Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium.
  • Rooibos-Tee: Ist von Natur aus eher neutral bis leicht basisch und reich an Antioxidantien.
  • Matcha-Tee: Ähnlich wie grüner Tee, mit hoher Konzentration an Mineralstoffen.
  • Hibiskus-Tee: Besitzt einen hohen Gehalt an Antioxidantien und organischen Säuren, dessen basische Wirkung jedoch umstritten ist.

Die kritische Perspektive:

Obwohl diese Tees wertvolle Nährstoffe enthalten, ist die Aussage, dass sie den Blut-pH-Wert signifikant beeinflussen, kritisch zu betrachten. Der menschliche Körper verfügt über hochentwickelte Puffersysteme, die den Blut-pH-Wert (normalerweise zwischen 7,35 und 7,45) konstant halten. Selbst große Mengen an säurebildenden oder basisbildenden Nahrungsmitteln beeinflussen diesen Wert nur minimal. Eine langfristige Verschiebung des pH-Wertes im Blut ist gefährlich und deutet auf eine schwerwiegende Erkrankung hin.

Die angebliche “Entgiftungswirkung” basischer Tees ist ebenfalls wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Der Körper verfügt über eigene, effiziente Mechanismen zur Entgiftung.

Fazit:

Basische Tees können Teil einer gesunden Ernährung sein und aufgrund ihres Gehalts an Mineralstoffen und Antioxidantien positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Allerdings sollten sie nicht als Wundermittel zur Regulation des Säure-Basen-Haushaltes oder zur Entgiftung angesehen werden. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist weitaus effektiver, um einen gesunden Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen. Bei gesundheitlichen Problemen sollte immer ein Arzt konsultiert werden, bevor man auf alternative Heilmethoden setzt. Der Fokus sollte auf einer ganzheitlichen, ausgewogenen Lebensweise liegen, anstatt auf einzelne, vermeintlich “basische” Produkte.