Welcher Calciumwert ist gefährlich?

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Erhöhte Kalziumwerte im Blut können gefährliche Folgen haben. Ab 2.7 mmol/l treten oft erste Beschwerden auf. Übersteigt der Wert 3 mmol/l, drohen ernsthafte Symptome. Bei einer hyperkalzämischen Krise ab 3.5 mmol/l besteht Lebensgefahr. In diesem Fall ist unverzügliches Handeln gefragt, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

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Gefährliche Calciumwerte im Blut: Ein Überblick über Hyperkalzämie

Erhöhte Calciumwerte im Blut, medizinisch als Hyperkalzämie bezeichnet, sind keine Bagatelle. Während leicht erhöhte Werte oft asymptomatisch verlaufen, können bereits moderate Steigerungen zu erheblichen Beschwerden führen, und stark erhöhte Werte stellen eine unmittelbare Gefahr für das Leben dar. Die Beurteilung der Gefährlichkeit hängt dabei nicht nur vom absoluten Calciumwert ab, sondern auch von der Geschwindigkeit des Anstiegs, der individuellen Vorerkrankungen und dem Gesamtbild des Patienten. Ein einzelner Laborwert allein reicht daher für eine sichere Einschätzung nicht aus.

Grenzwerte und deren Bedeutung:

Die Angaben zu “gefährlichen” Calciumwerten sind nicht starr definiert und variieren leicht je nach Labor und verwendeter Messmethode (beispielsweise ionisiertes vs. Gesamtcalcium). Allerdings lässt sich eine grobe Einteilung vornehmen, die als Richtwert dient:

  • Referenzbereich: Normalerweise liegt der Calciumwert im Blut zwischen 2,1 und 2,6 mmol/l (Gesamtcalcium). Werte innerhalb dieses Bereichs gelten als unbedenklich.

  • Leichte Hyperkalzämie (2,7 – 3,0 mmol/l): In diesem Bereich können erste unspezifische Symptome auftreten. Dazu gehören Müdigkeit, Schwäche, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und Polyurie (vermehrtes Wasserlassen). Diese Symptome sind jedoch nicht spezifisch für Hyperkalzämie und können auch andere Ursachen haben. Eine sorgfältige Abklärung ist dennoch notwendig.

  • Moderate Hyperkalzämie (3,0 – 3,5 mmol/l): Hier verstärken sich die Symptome. Es kann zu starken Bauchschmerzen, Nierensteinen, Dehydration, Verwirrtheit, Benommenheit und Herzrhythmusstörungen kommen. Eine stationäre Behandlung ist in der Regel erforderlich, um die Ursache der Hyperkalzämie zu identifizieren und zu behandeln.

  • Schwere Hyperkalzämie (über 3,5 mmol/l): Diese lebensbedrohliche Situation wird als hyperkalzämicher Krise bezeichnet. Es drohen schwere Komplikationen wie Nierenversagen, Koma und Herzstillstand. Unverzügliches Handeln, inklusive intensiver intravenöser Therapie zur Senkung des Calciumspiegels, ist unabdingbar.

Ursachen der Hyperkalzämie:

Die Ursachen für erhöhte Calciumwerte sind vielfältig und reichen von gutartigen Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüsen) bis hin zu bösartigen Tumoren. Auch bestimmte Medikamente, eine immobilisierte Lebensweise und bestimmte Erkrankungen wie Sarkoidose können zu Hyperkalzämie führen.

Wichtig: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung. Bei Verdacht auf eine Hyperkalzämie ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen. Nur ein Arzt kann die Ursache der Erkrankung feststellen und eine angemessene Therapie einleiten. Die hier genannten Werte sind Richtwerte und können je nach individuellen Faktoren variieren. Die Behandlung richtet sich immer nach dem individuellen Krankheitsbild und dem Gesamtzustand des Patienten.