Welche Krankheiten lösen Sehstörungen aus?

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Unbemerkte, interne Erkrankungen können die Sehfähigkeit gravierend beeinträchtigen. Diabetes, Bluthochdruck oder -niedrigdruck, Schlaganfälle und Hirntumore beispielsweise führen oft zu Sehstörungen. Auch Migräne, Kopfverletzungen und Multiple Sklerose zählen zu den möglichen Auslösern. Eine frühzeitige Diagnose ist daher essentiell.

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Sehstörungen: Ein Fenster in die innere Gesundheit

Sehstörungen sind ein weit verbreitetes Symptom, das auf eine Vielzahl von Ursachen hinweisen kann. Während eine einfache Sehschwäche durch Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden kann, deuten plötzlich auftretende oder fortschreitende Sehstörungen oft auf eine zugrunde liegende Erkrankung hin, die oftmals weit über das Auge hinausgeht. Die unbemerkte Verschlechterung des Sehvermögens kann gravierende Folgen haben, weshalb eine frühzeitige Abklärung unerlässlich ist.

Dieser Artikel beleuchtet einige interne Erkrankungen, die Sehstörungen als eines ihrer Symptome aufweisen können. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Liste nicht erschöpfend ist und eine medizinische Diagnose stets durch einen Facharzt erfolgen muss. Selbstbehandlung ist dringend abzuraten.

Systemische Erkrankungen mit Auswirkungen auf das Sehvermögen:

  • Diabetes mellitus: Diabetes schädigt die Blutgefäße, was zu diabetischer Retinopathie führen kann. Diese Erkrankung betrifft die Netzhaut und kann zu verschwommenem Sehen, “fliegenden Mücken” und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Eine strenge Blutzuckerkontrolle ist essenziell zur Vorbeugung und Behandlung.

  • Hypertonie (Bluthochdruck): Erhöhter Blutdruck belastet die Blutgefäße im Auge und kann zu Veränderungen der Netzhaut, der Aderhaut und des Sehnervs führen. Dies kann sich in verschwommenem Sehen, Sehstörungen im peripheren Gesichtsfeld und Kopfschmerzen äußern. Eine konsequente Blutdruckkontrolle ist entscheidend.

  • Hypotonie (Bluthochdruck): Auch zu niedriger Blutdruck kann die Blutversorgung des Auges beeinträchtigen und zu Sehstörungen führen, da die Netzhaut nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Symptome können Schwindel, Benommenheit und eben auch Sehstörungen beinhalten.

  • Schlaganfall: Ein Schlaganfall, der den Bereich des Gehirns betrifft, der das Sehen steuert, kann zu verschiedenen Sehstörungen führen, wie z.B. Gesichtsfeldausfällen (Hemianopsie), Doppeltsehen (Diplopie) oder Sehstörungen auf einem Auge. Die Folgen eines Schlaganfalls sind oft dauerhaft.

  • Hirntumore: Tumore im Gehirn können durch Druck auf den Sehnerv oder angrenzende Hirnstrukturen Sehstörungen verursachen. Die Art der Sehstörung hängt von der Lage und Größe des Tumors ab.

  • Multiple Sklerose (MS): Diese Autoimmunerkrankung kann den Sehnerv entzünden (Optikusneuritis), was zu Sehstörungen wie verschwommenem Sehen, Schmerzen beim Blick in bestimmte Richtungen und verminderter Farbsättigung führt.

  • Migräne: Migräneattacken können mit einer Vielzahl von Sehstörungen einhergehen, wie z.B. Aura-Symptomen in Form von flimmernden Lichtern, verschwommenem Sehen oder Gesichtsfeldausfällen. Diese Symptome treten meist vor der eigentlichen Kopfschmerzphase auf.

  • Kopfverletzungen: Traumata des Kopfes können zu direkten Schäden am Auge oder an den Nervenbahnen führen, die das Sehen steuern, was zu verschiedenen Sehstörungen führen kann.

Wichtig: Diese Auflistung stellt keine vollständige Darstellung aller möglichen Ursachen von Sehstörungen dar. Jeder, der an plötzlich auftretenden oder fortschreitenden Sehstörungen leidet, sollte einen Augenarzt und/oder Hausarzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Sehfähigkeit zu erhalten.