Welche Blutwerte sind bei Darmkrebs schlecht?

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Ein niedriger Hämoglobinwert kann ein frühes Warnsignal für Darmkrebs sein, da er auf versteckte Blutungen im Magen-Darm-Trakt hinweist. Weitere Untersuchungen sind bei Auffälligkeiten unerlässlich, um die Ursache zu klären und eine rechtzeitige Diagnose zu ermöglichen. Eine frühzeitige Erkennung verbessert die Behandlungsaussichten erheblich.

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Welche Blutwerte deuten auf Darmkrebs hin? – Ein komplexes Bild

Darmkrebs, auch Kolon- oder Rektumkarzinom genannt, entwickelt sich oft schleichend. Daher ist die frühzeitige Erkennung durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Beachtung auffälliger Symptome von größter Bedeutung. Ein einzelner “schlechter” Blutwert allein reicht jedoch nicht aus, um Darmkrebs zu diagnostizieren. Vielmehr ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Parameter und klinischer Befunde entscheidend. Ein niedriger Hämoglobinwert ist nur ein Mosaikstein in diesem Bild.

Hämoglobin und der Verdacht auf Blutungen:

Wie bereits erwähnt, kann ein niedriger Hämoglobinwert (Anämie) ein Hinweis auf eine Blutung im Magen-Darm-Trakt sein. Diese Blutungen sind oft mikroskopisch klein und nicht sichtbar im Stuhl. Ein chronischer Blutverlust, etwa durch ein langsam wachsendes Darmkarzinom, führt über Zeit zu einem sinkenden Hämoglobinwert. Wichtig zu verstehen ist: Anämie hat viele Ursachen, von Eisenmangel über Vitamin B12-Mangel bis hin zu chronischen Entzündungen. Ein niedriger Hämoglobinwert allein rechtfertigt keine Darmkrebsdiagnose.

Weitere relevante Blutwerte:

Neben dem Hämoglobin sind weitere Blutwerte im Zusammenhang mit Darmkrebs relevant, wenngleich auch diese nicht spezifisch sind:

  • Ferritin: Dieser Wert gibt Aufschluss über die Eisenspeicher des Körpers. Ein niedriger Ferritinwert kann ebenfalls auf einen Blutverlust hindeuten und somit indirekt mit Darmkrebs assoziiert sein.
  • CRP (C-reaktives Protein): Ein erhöhter CRP-Wert zeigt eine Entzündung im Körper an. Darmkrebs kann mit Entzündungsreaktionen einhergehen, ein erhöhter Wert ist aber nicht spezifisch für Darmkrebs.
  • CEA (Carcinoembryonales Antigen): CEA ist ein Tumor-Marker, der bei verschiedenen Krebserkrankungen, darunter auch Darmkrebs, erhöht sein kann. Ein erhöhter CEA-Wert ist jedoch kein sicherer Indikator für Darmkrebs, da er auch bei anderen Erkrankungen, wie z.B. Rauchen oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, erhöht sein kann. Er dient eher als Verlaufskontrolle bei bereits diagnostiziertem Darmkrebs.
  • Leukozyten: Eine erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen kann auf eine Entzündungsreaktion oder eine Infektion hindeuten. Auch hier besteht ein Zusammenhang mit Darmkrebs, aber keine spezifische Aussagekraft.

Fazit:

Ein einzelner auffälliger Blutwert sollte niemals als alleinige Grundlage für eine Darmkrebsdiagnose dienen. Ein Verdacht auf Darmkrebs entsteht durch die Kombination aus auffälligen Symptomen (z.B. Blut im Stuhl, Veränderungen des Stuhlgangs, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen), Anamnese, körperlicher Untersuchung und verschiedenen diagnostischen Verfahren wie Koloskopie, CT oder MRT. Bei auffälligen Blutwerten ist eine ausführliche ärztliche Abklärung unerlässlich, um die Ursache zu finden und gegebenenfalls eine gezielte Therapie einzuleiten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere ab dem 50. Lebensjahr, sind entscheidend für die frühzeitige Erkennung von Darmkrebs und die Verbesserung der Prognose.

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