Was tun gegen Bradypnoe?
Bei Atemnot (Dyspnoe) hilft eine aufrechte Haltung mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper und auf den Oberschenkeln abgestützten Armen. Zusätzlich kann die Lippenbremse (Ausatmen gegen gespitzte Lippen) Linderung verschaffen. Asthmatiker sollten ihr Spray verwenden. Bei anhaltenden Beschwerden sofort den Notarzt rufen.
Bradypnoe: Ursachen erkennen und richtig reagieren
Bradypnoe, also eine verlangsamte Atmung, ist nicht selbst eine Erkrankung, sondern ein Symptom, das auf verschiedene zugrundeliegende Probleme hinweisen kann. Im Gegensatz zur häufigeren Dyspnoe (Atemnot) kennzeichnet sich Bradypnoe durch eine Atemfrequenz von unter 12 Atemzügen pro Minute bei Erwachsenen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Deshalb ist es entscheidend, die Ursache zu identifizieren und entsprechend zu reagieren.
Mögliche Ursachen von Bradypnoe:
- Medikamentennebenwirkungen: Zahlreiche Medikamente, darunter Opioide (Schmerzmittel), Beruhigungsmittel und einige Herzmedikamente, können eine Bradypnoe als Nebenwirkung hervorrufen.
- Neurologische Erkrankungen: Schädigungen des Gehirns, beispielsweise durch Schlaganfall, Hirntumor oder Schädel-Hirn-Trauma, können die Atemregulation beeinträchtigen und zu Bradypnoe führen. Auch Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) können eine verlangsamte Atmung verursachen.
- Elektrolytstörungen: Ein Ungleichgewicht von Elektrolyten im Körper, insbesondere von Kalium und Kalzium, kann die Funktion der Atemmuskulatur beeinflussen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Schwere Herzrhythmusstörungen oder ein Herzinfarkt können zu einer verlangsamten Atmung führen.
- Infektionen: Schwere Infektionen, beispielsweise eine Lungenentzündung oder Meningitis, können eine Bradypnoe als Symptom begleiten.
- Überdosierung von Medikamenten: Eine Überdosis von Opioiden oder anderen Atemdepressiva kann zu einer lebensbedrohlichen Bradypnoe führen.
- Schlafapnoe: Während bestimmter Schlafphasen kann es zu Atemaussetzern kommen, die sich im Wachzustand als verlangsamte Atmung bemerkbar machen können. Dies ist jedoch meist nur ein Teilbild und muss von anderen Symptomen begleitet sein.
- Hypothermie: Eine Unterkühlung des Körpers kann die Atemfrequenz verlangsamen.
Symptome im Zusammenhang mit Bradypnoe:
Bradypnoe ist oft mit weiteren Symptomen verbunden, die auf die zugrundeliegende Ursache hinweisen können. Dazu gehören:
- Benommenheit und Verwirrtheit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Zyanose (bläuliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten)
- Brustschmerzen
Maßnahmen bei Bradypnoe:
Die Behandlung der Bradypnoe richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei Verdacht auf eine schwere Erkrankung, wie z.B. eine Überdosis oder einen Herzinfarkt, ist sofort der Notarzt zu rufen (112).
Im Falle einer leichten Bradypnoe, die beispielsweise auf Medikamenteneinnahme zurückzuführen ist, sollte die Einnahme der jeweiligen Medikamente mit dem Arzt besprochen werden.
Wichtig: Die im Eingangstext genannten Maßnahmen zur Linderung von Dyspnoe (aufrechte Haltung, Lippenbremse) sind bei Bradypnoe nicht unbedingt hilfreich und können sogar kontraproduktiv sein, da sie die Atemfrequenz nicht unbedingt steigern. Der Fokus liegt hier auf der Klärung der Ursache. Eine eigenständige Behandlung von Bradypnoe ist gefährlich und sollte unbedingt vermieden werden.
Fazit:
Bradypnoe ist ein ernstzunehmendes Symptom, das eine umfassende ärztliche Abklärung erfordert. Die Selbstbehandlung ist nicht ratsam. Bei Auftreten von Bradypnoe, insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Im Notfall ist der Rettungsdienst zu alarmieren.
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