Was kann passieren, wenn der diastolische Wert zu niedrig ist?

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Ein zu niedriger diastolischer Blutdruck kann, obwohl oft unbemerkt, auf eine verminderte Durchblutung lebenswichtiger Organe hindeuten. Dies kann zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Schwindel oder sogar Konzentrationsschwierigkeiten führen. In schwereren Fällen kann eine anhaltende diastolische Hypotonie die Organfunktion beeinträchtigen und langfristig gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

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Ein zu niedriger diastolischer Blutdruck: Unter dem Radar der Gesundheit

Der Blutdruck wird als zwei Werte angegeben: Der systolische Wert (oberer Wert) beschreibt den Druck während der Herzschlagphase, der diastolische Wert (unterer Wert) den Druck während der Ruhephase des Herzens zwischen zwei Schlägen. Während ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) weitläufig bekannt und gefürchtet ist, wird ein zu niedriger diastolischer Blutdruck (diastolische Hypotonie) oft übersehen, obwohl er ebenfalls ernstzunehmende Folgen haben kann.

Ein normaler diastolischer Blutdruck liegt im Bereich von 60 bis 80 mmHg. Werte unter 60 mmHg gelten als zu niedrig und können auf verschiedene zugrunde liegende Erkrankungen hinweisen. Im Gegensatz zur Hypertonie, die sich oft durch deutliche Symptome bemerkbar macht, verläuft eine diastolische Hypotonie häufig schleichend und unbemerkt. Die Symptome sind oft unspezifisch und werden daher leicht anderen Ursachen zugeschrieben.

Welche Symptome können auf einen zu niedrigen diastolischen Blutdruck hindeuten?

Die Bandbreite der Symptome ist groß und hängt von der Schwere der Hypotonie und der individuellen Konstitution ab. Häufige Anzeichen sind:

  • Schwindel und Benommenheit: Ein Gefühl des Schwindels oder der Ohnmacht, besonders beim schnellen Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen.
  • Müdigkeit und Erschöpfung: Anhaltendes Gefühl von Schwäche und Energielosigkeit, trotz ausreichend Schlaf.
  • Kopfschmerzen: Oft diffuse Kopfschmerzen, die nicht auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen sind.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Verminderte Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Informationen zu verarbeiten.
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder “Flimmern” vor den Augen.
  • Übelkeit und Erbrechen: In schwereren Fällen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
  • Kältegefühl in den Extremitäten: Hände und Füße fühlen sich kalt und blass an.
  • Herzrasen (Tachykardie): Der Körper versucht, den niedrigen Blutdruck durch eine erhöhte Herzfrequenz auszugleichen.

Welche Ursachen stecken hinter einem zu niedrigen diastolischen Blutdruck?

Ein zu niedriger diastolischer Blutdruck kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel führt zu einem verringerten Blutvolumen.
  • Blutverlust: Durch Verletzungen, Operationen oder innere Blutungen.
  • Herzschwäche: Eine beeinträchtigte Pumpleistung des Herzens.
  • Endokrine Störungen: z.B. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Nebenniereninsuffizienz.
  • Medikamentennebenwirkungen: Besonders blutdrucksenkende Medikamente können zu Hypotonie führen.
  • Nervensystemerkrankungen: z.B. orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen).
  • Sepsis (Blutvergiftung): Eine schwere Infektion, die zu einem Kreislaufschock führen kann.
  • Anämie (Blutarmut): Mangel an roten Blutkörperchen.
  • Ernährungsmängel: Mangel an wichtigen Nährstoffen.

Welche Folgen kann ein dauerhaft zu niedriger diastolischer Blutdruck haben?

Ein anhaltend zu niedriger diastolischer Blutdruck kann die Durchblutung lebenswichtiger Organe wie Gehirn, Herz und Nieren beeinträchtigen. Langfristig kann dies zu:

  • Schäden an Organen: z.B. Nierenversagen, Herzrhythmusstörungen.
  • Schlaganfall: Durch unzureichende Durchblutung des Gehirns.
  • Herzinfarkt: Durch unzureichende Durchblutung des Herzens.

Was tun bei Verdacht auf einen zu niedrigen diastolischen Blutdruck?

Bei regelmäßigem Auftreten der genannten Symptome sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird die Ursache des niedrigen Blutdrucks feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab und kann beispielsweise die Anpassung der Medikation, eine Flüssigkeitszufuhr oder die Behandlung der Grunderkrankung umfassen. Selbstmedikation ist dringend abzuraten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein zu niedriger diastolischer Blutdruck ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Symptome oft unspezifisch sind, kann eine unbehandelte Hypotonie schwerwiegende Folgen haben. Eine ärztliche Abklärung ist daher unerlässlich, um die Ursache zu finden und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

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