Welcher Blutdruck niedrig ist gefährlich?
Ein zu niedriger Blutdruck gefährdet vor allem dann, wenn der obere Wert deutlich unter 70 mmHg fällt. Dies führt zu unzureichender Sauerstoffversorgung des Gehirns und kann Bewusstlosigkeit verursachen. Ansonsten ist Hypotonie meist unbedenklich.
Wenn der Blutdruck abtaucht: Wann niedriger Blutdruck wirklich gefährlich wird
Ein niedriger Blutdruck, auch Hypotonie genannt, ist oft weniger besorgniserregend als sein Gegenteil, der Bluthochdruck (Hypertonie). Viele Menschen leben beschwerdefrei mit einem niedrigen Blutdruck, und für manche ist er sogar ein Zeichen für eine gute Herz-Kreislauf-Gesundheit. Doch wann wird ein niedriger Blutdruck tatsächlich gefährlich?
Die kritische Grenze: Was wirklich zählt
Generell spricht man von niedrigem Blutdruck, wenn die Werte unter 90/60 mmHg liegen. Aber die bloße Messung eines niedrigen Wertes ist noch lange kein Grund zur Panik. Entscheidend ist, ob der niedrige Blutdruck mit Symptomen einhergeht.
Die Aussage, dass ein oberer Wert (systolischer Wert) deutlich unter 70 mmHg besonders gefährlich ist, ist im Kern richtig, aber sollte etwas differenzierter betrachtet werden. Tatsächlich birgt ein solcher Wert, besonders wenn er plötzlich auftritt, ein erhebliches Risiko. Denn ein so niedriger Wert deutet in der Regel auf eine unzureichende Durchblutung der Organe hin, insbesondere des Gehirns.
Die Folgen: Sauerstoffmangel und Bewusstseinsverlust
Die Konsequenz eines zu niedrigen Blutdrucks ist vor allem eine mangelnde Sauerstoffversorgung. Das Gehirn ist besonders empfindlich gegenüber Sauerstoffmangel. Ein starker Abfall des Blutdrucks kann dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was zu Symptomen wie:
- Schwindel: Das Gefühl, sich im Kreis zu drehen oder unsicher auf den Beinen zu sein.
- Schwarzwerden vor Augen: Kurzes Verschwimmen des Sichtfelds bis hin zur kurzzeitigen Blindheit.
- Müdigkeit und Schwäche: Allgemeine Antriebslosigkeit und Erschöpfung.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Probleme, sich zu fokussieren und klar zu denken.
- Übelkeit: Unwohlsein und Brechreiz.
- Ohnmacht (Synkope): Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust aufgrund mangelnder Durchblutung des Gehirns.
Besonders die Ohnmacht ist ein Warnsignal, das ernst genommen werden muss. Sie kann nicht nur gefährliche Stürze verursachen, sondern auch ein Hinweis auf eine ernstere zugrundeliegende Erkrankung sein.
Wann ist Hypotonie harmlos und wann gefährlich?
Ein niedriger Blutdruck ohne Symptome ist in den meisten Fällen unbedenklich. Viele junge, schlanke und sportliche Menschen haben von Natur aus einen niedrigen Blutdruck und fühlen sich dabei wohl. Auch während der Schwangerschaft ist ein niedriger Blutdruck nicht ungewöhnlich.
Gefährlich wird es, wenn der niedrige Blutdruck:
- Plötzlich auftritt: Ein rascher Blutdruckabfall kann auf eine akute Notfallsituation hindeuten.
- Mit den oben genannten Symptomen einhergeht: Insbesondere Schwindel, Schwarzwerden vor Augen und Ohnmacht sind Warnzeichen.
- Durch Medikamente verursacht wird: Einige Medikamente, wie z.B. Diuretika oder bestimmte Herzmedikamente, können den Blutdruck senken.
- Auf eine Grunderkrankung zurückzuführen ist: Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Dehydration, Blutverlust oder bestimmte neurologische Erkrankungen können Hypotonie verursachen.
Was tun bei niedrigem Blutdruck?
Bei gelegentlichen Beschwerden durch niedrigen Blutdruck können folgende Maßnahmen helfen:
- Ausreichend trinken: Mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag.
- Salzreichere Ernährung: In Absprache mit dem Arzt kann eine leicht erhöhte Salzzufuhr den Blutdruck stabilisieren.
- Vermeidung von langen Stehzeiten: Längeres Stehen kann den Blutdruck zusätzlich senken.
- Wechselduschen: Kalt-warme Duschen können den Kreislauf anregen.
- Stützstrümpfe: Kompressionsstrümpfe können den Blutdruck in den Beinen erhöhen.
Wichtig: Wenn Sie regelmäßig unter niedrigem Blutdruck leiden oder Symptome wie Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache abklären und eine geeignete Behandlung einleiten.
Fazit:
Niedriger Blutdruck ist nicht gleich gefährlich. Entscheidend ist, ob Symptome auftreten und ob eine Grunderkrankung vorliegt. Insbesondere ein plötzlicher Blutdruckabfall mit Bewusstseinsverlust sollte ernst genommen und umgehend ärztlich abgeklärt werden.
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