Wann wird niedriger Blutdruck gefährlich?

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Ein niedriger Blutdruck birgt in der Regel wenig Gefahr. Kritisch wird es erst, wenn die Werte drastisch sinken, typischerweise unter 70 mmHg im oberen Wert. In solchen Fällen kann die Sauerstoffversorgung des Gehirns beeinträchtigt werden, was potenziell zu Bewusstlosigkeit führen kann. Solche extremen Situationen sind jedoch selten.

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Niedriger Blutdruck: Wann die Harmlosigkeit zur Gefahr wird

Niedriger Blutdruck, in der Fachsprache Hypotonie genannt, wird oft als weniger bedrohlich wahrgenommen als sein Gegenteil, der Bluthochdruck. Tatsächlich leben viele Menschen beschwerdefrei mit niedrigen Werten und profitieren sogar von den potenziellen Vorteilen, wie einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch wann schlägt die vermeintliche Harmlosigkeit in Gefahr um?

Die Definition: Was bedeutet “niedriger Blutdruck” überhaupt?

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was unter “niedrigem Blutdruck” zu verstehen ist. Allgemein gilt ein Blutdruckwert von unter 90/60 mmHg als Hypotonie. Diese Definition ist jedoch nur ein Richtwert. Entscheidend ist, wie der Körper auf diesen Wert reagiert. Manche Menschen fühlen sich mit 95/65 mmHg unwohl, während andere mit 85/55 mmHg keinerlei Beschwerden haben.

Die Ursachen: Ein vielschichtiges Bild

Die Ursachen für niedrigen Blutdruck sind vielfältig. Sie reichen von harmlosen Faktoren wie:

  • Veranlagung: Manche Menschen haben von Natur aus einen niedrigen Blutdruck.
  • Körperliche Fitness: Sportler haben oft niedrigere Werte, da ihr Herz effizienter arbeitet.
  • Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen können den Blutdruck senken.
  • Flüssigkeitsmangel: Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann das Blutvolumen verringern.
  • Längeres Stehen: Bei langem Stehen kann das Blut in den Beinen versacken.

Bis hin zu ernsthafteren Erkrankungen wie:

  • Herzerkrankungen: Herzinsuffizienz oder Herzklappenfehler können den Blutdruck senken.
  • Endokrine Störungen: Schilddrüsenunterfunktion oder Nebenniereninsuffizienz können den Blutdruck beeinflussen.
  • Neurologische Erkrankungen: Bestimmte neurologische Erkrankungen können die Blutdruckregulation beeinträchtigen.
  • Infektionen: Schwere Infektionen können zu einem septischen Schock und damit zu einem drastischen Blutdruckabfall führen.
  • Blutverlust: Starker Blutverlust, z.B. durch Verletzungen oder innere Blutungen, kann den Blutdruck senken.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Diuretika, Antidepressiva oder Blutdrucksenker, können als Nebenwirkung den Blutdruck senken.

Die Symptome: Warnsignale des Körpers

Die Symptome eines niedrigen Blutdrucks sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Häufige Beschwerden sind:

  • Schwindel: Besonders beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie).
  • Müdigkeit und Schwächegefühl: Auch bei geringer Anstrengung.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Aufgrund mangelnder Durchblutung des Gehirns.
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder “Schwarzwerden vor Augen”.
  • Übelkeit: In manchen Fällen begleitet von Erbrechen.
  • Kalte, blasse Haut: Aufgrund verminderter Durchblutung der Haut.
  • Herzrasen: Der Körper versucht, den niedrigen Blutdruck durch eine erhöhte Herzfrequenz auszugleichen.
  • Ohnmacht: In schweren Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit kommen.

Wann wird es gefährlich? Die kritischen Punkte

Niedriger Blutdruck wird dann gefährlich, wenn er zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gehirns und anderer Organe führt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn:

  1. Der Blutdruck plötzlich und stark abfällt: Ein rascher Abfall, beispielsweise durch einen Schockzustand, ist immer ein Notfall. Hier kann der Blutdruck unter 70 mmHg systolisch sinken.
  2. Symptome schwerwiegend sind und die Lebensqualität beeinträchtigen: Wenn Schwindel, Ohnmachtsanfälle oder andere Beschwerden den Alltag stark einschränken.
  3. Organe geschädigt werden: Eine chronische Unterversorgung mit Sauerstoff kann langfristig zu Schäden an Herz, Nieren oder Gehirn führen.
  4. Der niedrige Blutdruck durch eine ernsthafte Erkrankung verursacht wird: In diesem Fall muss die Grunderkrankung behandelt werden.

Was tun bei niedrigem Blutdruck?

Die Behandlung von niedrigem Blutdruck richtet sich nach der Ursache und den Symptomen. Allgemeine Maßnahmen, die oft helfen, sind:

  • Ausreichend trinken: Mindestens 2-3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag.
  • Salzreiche Ernährung: Salz erhöht das Blutvolumen.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport fördert die Durchblutung.
  • Vermeidung von langem Stehen: Wenn möglich, Pausen einlegen und die Beine bewegen.
  • Langsame Positionswechsel: Beim Aufstehen langsam vorgehen, um Schwindel zu vermeiden.
  • Kompressionsstrümpfe: Sie unterstützen den Blutfluss in den Beinen.

In manchen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein. Diese sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Fazit

Niedriger Blutdruck ist nicht immer ein Grund zur Sorge. In vielen Fällen ist er harmlos und bedarf keiner Behandlung. Kritisch wird es jedoch, wenn er mit deutlichen Symptomen einhergeht, die Lebensqualität beeinträchtigen oder durch eine ernsthafte Erkrankung verursacht werden. In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung unerlässlich, um die Ursache zu finden und eine geeignete Therapie einzuleiten.