Warum Meteorit nicht anfassen?

15 Sicht
Der Umgang mit Meteoriten birgt Risiken. Die Zusammensetzung unbekannter Objekte kann ungewollt gesundheitsschädlich sein. Verunreinigungen durch Staub oder Metalle können unerwünscht sein. Besonders fragwürdige Funde sollten nur unter fachkundiger Aufsicht behandelt werden. Schutz vor Schäden an Funden ist ebenfalls wichtig.
Kommentar 0 mag

Hände weg vom Himmelskörper! Warum Sie keinen Meteoriten anfassen sollten

Ein glühender Schweif am Nachthimmel, ein dumpfer Aufschlag – der Fund eines Meteoriten ist ein aussergewöhnliches Ereignis, das viele Menschen in seinen Bann zieht. Doch der anfängliche Jubel sollte schnell der Vorsicht weichen. Denn der scheinbar unspektakuläre Stein aus dem All birgt einige Risiken, die ein unvorsichtiges Anfassen zur gesundheitlichen Gefährdung oder zur Zerstörung eines wertvollen wissenschaftlichen Objekts machen können.

Der wichtigste Grund, einen Meteoriten nicht anzufassen, ist seine unbekannte Zusammensetzung. Während einige Meteoriten aus relativ harmlosen Gesteinsarten bestehen, können andere gefährliche Stoffe enthalten. So können beispielsweise einige Meteoriten Spuren von hochgiftigen Schwermetallen wie Arsen, Blei oder Cadmium aufweisen. Der Kontakt mit diesen Stoffen kann zu Hautreizungen, Vergiftungserscheinungen oder langfristigen Gesundheitsschäden führen. Dies gilt insbesondere für Meteoriten, die eine dunkle, glasige Kruste aufweisen, die sogenannte Schmelzkruste – diese kann neben den erwähnten Metallen auch krebserregende Substanzen enthalten.

Darüber hinaus können Meteoriten unbekannte Mikroorganismen beherbergen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit gering ist, ist die Möglichkeit einer Kontamination mit extraterrestrischem Leben nicht auszuschließen. Ein direkter Kontakt ohne entsprechende Schutzmaßnahmen könnte daher unerwartete Folgen haben.

Auch die Oberflächenstruktur eines Meteoriten ist ein wichtiger Aspekt. Die Schmelzkruste ist zwar robust, kann aber auch empfindlich sein. Durch Berührung mit bloßen Händen können Fingerabdrücke, Schweiß und Hautöle die Oberfläche beschädigen und die wissenschaftliche Auswertung des Fundes erheblich beeinträchtigen. Das gilt insbesondere für die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung und des Alters des Meteoriten. Ein solcher Schaden mindert nicht nur den wissenschaftlichen Wert, sondern auch den potenziellen finanziellen Wert des Fundes erheblich.

Besonders kritisch sind fragwürdige Funde, also Objekte, bei denen die Herkunft als Meteorit nicht eindeutig geklärt ist. Diese sollten auf keinen Fall ohne die Expertise von Fachleuten – wie Geologen oder Mineralogen – untersucht werden. Eine falsche Handhabung kann nicht nur gesundheitliche Risiken bergen, sondern auch zur Zerstörung eines wertvollen, möglicherweise sogar einzigartigen, wissenschaftlichen Objektes führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Fund eines Meteoriten ist zwar ein faszinierendes Ereignis, aber kein Anlass zur sorglosen Berührung. Die Risiken für die Gesundheit und die Zerstörung eines wissenschaftlichen Objekts überwiegen den Reiz, den Stein unmittelbar in die Hand zu nehmen. Bei Verdacht auf den Fund eines Meteoriten sollte daher umgehend ein Experte kontaktiert werden. Dieser kann den Fund sicher untersuchen und seine Echtheit und Zusammensetzung bestimmen. Die faszinierende Welt der Meteoriten sollte mit Respekt und Vorsicht begegnet werden.