Warum ist man während der Periode reizbar?
Hormonschwankungen während der Menstruation, insbesondere ein reduzierter Serotoninspiegel, beeinflussen die Stimmung erheblich. Ein Mangel an essentiellen Mineralien wie Magnesium und Kalzium verstärkt diese Effekte und kann zu verstärkter Reizbarkeit beitragen. Die komplexen Wechselwirkungen im Körper spielen eine entscheidende Rolle.
Die launische Hormonachterbahn: Warum wir während der Periode reizbarer sind
Die Tage vor und während der Periode – für viele Frauen sind sie geprägt von Stimmungsschwankungen, die von leichter Gereiztheit bis hin zu ausgeprägter emotionaler Labilität reichen. Diese „prämenstruelle Dysphorie“ (PMDS) oder auch einfach die bekannte „PMS“ ist mehr als nur ein bisschen schlechte Laune: Es ist ein komplexes Zusammenspiel hormoneller und biochemischer Prozesse, die zu einer erhöhten Reizbarkeit führen. Einfach gesagt: Unsere Hormone spielen verrückt.
Im Zentrum steht der Östrogen- und Progesteronabfall. Während des Zyklus schwanken die Spiegel dieser beiden Schlüsselhormone stark. Der Abfall kurz vor und während der Menstruation wirkt sich auf den gesamten Hormonhaushalt aus, insbesondere auf die Produktion von Serotonin, dem Glückshormon. Ein reduzierter Serotoninspiegel ist direkt mit einer verstärkten Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und auch Depressionen verbunden. Es ist, als ob der körpereigene „Glücksregler“ an Leistung verliert.
Doch es sind nicht nur die Hormone selbst, die unsere Stimmung beeinflussen. Der hormonelle Wandel wirkt sich auch auf die Nutzung von Nährstoffen im Körper aus. Ein Mangel an essentiellen Mineralien, wie Magnesium und Kalzium, kann die Auswirkungen des hormonellen Ungleichgewichts verstärken. Magnesium spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und der Regulierung der Muskelspannung. Ein Mangel kann zu erhöhter Anspannung und Nervosität führen, was die Reizbarkeit verstärkt. Kalzium ist ebenfalls wichtig für die Nervenfunktion und die Muskelkontraktion. Ein Defizit kann zu Krämpfen, aber auch zu emotionaler Instabilität beitragen.
Die komplexen Wechselwirkungen im Körper sind jedoch nicht vollständig erforscht. Es gibt Hinweise darauf, dass auch Entzündungsreaktionen im Körper und Veränderungen des Blutzuckerspiegels zur Reizbarkeit beitragen können. Zudem spielen individuelle Faktoren wie genetische Veranlagung, Stresslevel und Lebensstil eine wichtige Rolle. Was bei der einen Frau zu leichten Stimmungsschwankungen führt, kann bei der anderen zu einer deutlich ausgeprägten PMDS werden.
Was kann man tun?
Eine ausgewogene Ernährung mit magnesium- und kalziumreichen Lebensmitteln (z.B. grünes Blattgemüse, Nüsse, Vollkornprodukte, Milchprodukte) kann vorbeugend wirken. Regelmäßige Bewegung, Stressmanagement-Techniken wie Yoga oder Meditation und ausreichend Schlaf sind ebenfalls wichtige Faktoren für ein stabileres emotionales Gleichgewicht. In schweren Fällen kann eine ärztliche Beratung sinnvoll sein, um die Möglichkeit einer Hormontherapie oder anderer Behandlungsmethoden zu besprechen.
Die Reizbarkeit während der Periode ist also kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck komplexer physiologischer Prozesse. Verständnis für diese Zusammenhänge und die Anwendung geeigneter Strategien können Frauen dabei unterstützen, die Symptome besser zu bewältigen und die „launische Hormonachterbahn“ etwas sanfter zu meistern.
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