Was für Periodenkrankheiten gibt es?

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Zyklusunregelmäßigkeiten zeigen sich vielfältig: Ausbleibende, zu seltene, zu häufige oder zu starke Blutungen sind ebenso möglich wie starke Schmerzen während der Menstruation. Diese Beschwerden, medizinisch unterschiedlich klassifiziert, bedürfen gegebenenfalls ärztlicher Abklärung.

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Das vielfältige Gesicht von Periodenkrankheiten: Ursachen und Erscheinungsbilder

Zyklusunregelmäßigkeiten sind ein weitverbreitetes Problem, das Frauen jeden Alters betreffen kann. Die Bandbreite der möglichen Beschwerden ist groß und reicht von unauffälligen Abweichungen des Zyklus bis hin zu stark beeinträchtigenden Erkrankungen. Eine eindeutige Zuordnung der Symptome zu einer bestimmten Erkrankung erfordert in den meisten Fällen eine gründliche ärztliche Untersuchung. Denn hinter scheinbar harmlosen Veränderungen des Menstruationszyklus können sich ernsthafte gesundheitliche Probleme verbergen.

Im Folgenden wollen wir einige der häufigsten Periodenkrankheiten beleuchten, wobei zu betonen ist, dass diese Auflistung nicht vollständig ist und eine Selbstdiagnose unbedingt vermieden werden sollte:

1. Prämenstruelles Syndrom (PMS): Das PMS ist durch eine Vielzahl körperlicher und psychischer Symptome gekennzeichnet, die in der zweiten Zyklushälfte auftreten und vor der Menstruation ihren Höhepunkt erreichen. Zu den Symptomen zählen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depressionen, Wassereinlagerungen, Brustspannen und Kopfschmerzen. Die Schwere des PMS variiert stark von Frau zu Frau. In schweren Fällen kann es die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und bedarf einer gezielten Therapie.

2. Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS): Diese Erkrankung stellt eine schwerere Form des PMS dar. Die Symptome sind deutlich ausgeprägter und beeinträchtigen die Betroffenen stark im Alltag. Neben den typischen PMS-Symptomen können bei PMDS auch starke Angstzustände, sozialer Rückzug und Selbstmordgedanken auftreten. Eine professionelle Behandlung ist unerlässlich.

3. Amenorrhoe: Unter Amenorrhoe versteht man das Ausbleiben der Menstruation. Sie kann primär (nie aufgetretene Menstruation) oder sekundär (nach vorher regelmäßig stattfindenden Blutungen) auftreten. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Schwangerschaft und Stillzeit über hormonelle Störungen bis hin zu Erkrankungen des Hypothalamus, der Hypophyse oder der Ovarien.

4. Oligomenorrhoe: Hierbei handelt es sich um zu seltene Menstruationen, beispielsweise weniger als viermal pro Jahr. Ähnlich wie bei der Amenorrhoe sind die Ursachen vielschichtig und bedürfen der ärztlichen Abklärung.

5. Polymenorrhoe: Im Gegensatz zur Oligomenorrhoe beschreibt die Polymenorrhoe zu häufige Menstruationen, also kürzere Zyklen von unter 21 Tagen. Auch hier sind hormonelle Störungen, anatomische Veränderungen oder andere Erkrankungen mögliche Ursachen.

6. Menorrhagie: Als Menorrhagie bezeichnet man zu starke oder verlängerte Blutungen während der Menstruation. Dies kann zu Blutarmut (Anämie) führen und muss medizinisch behandelt werden.

7. Dysmenorrhoe: Diese Bezeichnung umfasst schmerzhafte Menstruationen. Man unterscheidet zwischen primärer Dysmenorrhoe (ohne organische Ursache) und sekundärer Dysmenorrhoe (mit organischer Ursache, z.B. Endometriose).

8. Endometriose: Bei dieser Erkrankung wächst das Gebärmutterschleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutter. Sie kann zu starken Schmerzen, Unfruchtbarkeit und anderen Beschwerden führen.

9. Myome: Gutartige Geschwulste in der Gebärmutter, die zu starken Blutungen und Schmerzen führen können.

Fazit: Die oben genannten Periodenkrankheiten repräsentieren nur einen Ausschnitt des möglichen Spektrums. Bei anhaltenden oder ungewöhnlichen Beschwerden im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus ist es wichtig, einen Gynäkologen aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Nur ein Arzt kann die richtige Diagnose stellen und eine individuelle Therapie empfehlen.

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