Wann wird zu hoher Blutzucker gefährlich?

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Übersteigt der Blutzuckerspiegel wiederholt 250 mg/dl (13,9 mmol/l), liegt eine Hyperglykämie vor, die ernstzunehmende Risiken birgt. Unbehandelt kann der Stoffwechsel übersäuern, was zu einer diabetischen Ketoazidose führt. Diese schwerwiegende Komplikation kann letztendlich in einem lebensbedrohlichen diabetischen Koma münden und erfordert sofortige medizinische Intervention.

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Wann wird zu hoher Blutzucker gefährlich? – Ein kritischer Blick auf die Risiken

Ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) ist ein ernstzunehmender Faktor, dessen Gefahrenpotenzial oft unterschätzt wird. Während gelegentliche Schwankungen normal sind, wird die Situation kritisch, wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft und signifikant zu hoch ist. Der Schwellenwert, ab dem akute Gefahren drohen, ist nicht pauschal definierbar und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Dauer der Hyperglykämie, dem individuellen Gesundheitszustand und dem Vorliegen weiterer Erkrankungen ab. Jedoch deuten wiederholte Messwerte über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) auf eine bedrohliche Situation hin, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert.

Die Gefahr liegt nicht nur in den unmittelbaren Auswirkungen, sondern auch in den langfristigen Komplikationen. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt im Laufe der Zeit die Blutgefäße und Nerven, was zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen kann. Hier einige Beispiele:

  • Diabetische Ketoazidose (DKA): Bei einem starken Anstieg des Blutzuckers, besonders bei Typ-1-Diabetikern, kann der Körper beginnen, Fette als Energiequelle zu verbrennen. Dabei entstehen Ketonkörper, die sich im Blut ansammeln und zu einer Übersäuerung des Körpers (Ketoazidose) führen. DKA ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sich durch Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Bewusstseinstrübung äußert und sofortige medizinische Behandlung erfordert. Ein diabetisches Koma kann die Folge sein.

  • Hyperosmolärer hyperglykämischer Zustand (HHS): Im Gegensatz zur DKA tritt HHS meist bei Typ-2-Diabetikern auf. Hierbei führt die extreme Dehydration durch den hohen Blutzuckerspiegel zu einer starken Erhöhung der Osmolarität des Blutes. Die Symptome sind ähnlich wie bei DKA, jedoch entwickelt sich HHS in der Regel langsamer. Auch HHS ist ein Notfall und erfordert sofortige ärztliche Hilfe.

  • Langfristige Komplikationen: Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt auf Dauer die Blutgefäße (Makroangiopathie) und die Nerven (Neuropathie). Dies kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen, Niereninsuffizienz, Sehschäden (Diabetische Retinopathie), Fußgeschwüren und Nervenschmerzen führen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ein einzelner hoher Blutzuckerwert ist nicht immer besorgniserregend. Jedoch sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat suchen, wenn:

  • Sie wiederholt hohe Blutzuckerwerte (über 250 mg/dl) messen.
  • Sie Symptome einer DKA oder HHS bemerken (Übelkeit, Erbrechen, starke Durst, vermehrtes Wasserlassen, Atemnot, Bewusstseinstrübung).
  • Sie unsicher sind, wie Sie Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren können.

Fazit:

Ein zu hoher Blutzuckerspiegel ist keine Bagatelle. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen und eine adäquate Behandlung sind unerlässlich, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Bei Unsicherheiten oder auftretenden Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Frühzeitige Intervention kann Leben retten und die Lebensqualität deutlich verbessern. Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen ärztlichen Rat.