Wann fällt die MPU weg?

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Nach maximal 15 Jahren entfällt die MPU-Pflicht bei der Wiedererteilung des Führerscheins. Die Kombination aus maximal fünfjähriger Sperrfrist und zehnjähriger Eintragungsdauer im Fahreignungsregister führt zu diesem Zeitraum.

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Wann fällt die MPU weg? Ein Blick auf Fristen und Löschungen

Wer seinen Führerschein aufgrund von Alkohol, Drogen oder einer Häufung von Verkehrsverstößen verloren hat, kennt die bange Frage: Wann kann ich meinen Führerschein endlich ohne Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) zurückbekommen? Die Antwort ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Die MPU-Pflicht entfällt nicht automatisch nach einer bestimmten Zeit, sondern ist an die Löschung relevanter Einträge im Fahreignungsregister gebunden.

Die entscheidenden Fristen im Überblick:

  • Sperrfrist: Nach dem Entzug des Führerscheins wird eine Sperrfrist verhängt. Innerhalb dieser Zeit darf keine neue Fahrerlaubnis erteilt werden. Die Länge der Sperrfrist wird individuell festgelegt und kann je nach Vergehen von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen.
  • Tilgungsfrist der Tat: Die Tilgungsfrist für die zugrundeliegende Tat im Fahreignungsregister beträgt in der Regel fünf Jahre. Dies gilt für die meisten Verkehrsverstöße, die zur MPU-Anordnung führten.
  • Überliegefrist: Zu den fünf Jahren Tilgungsfrist kommt eine Überliegefrist von einem Jahr hinzu. Das bedeutet, die Tat wird erst sechs Jahre nach dem Tattag aus dem Fahreignungsregister gelöscht.
  • Antragsfrist: Wird innerhalb der Tilgungsfrist eine neue Fahrerlaubnis beantragt, beginnt die Frist von vorne. Es ist daher wichtig, den Antrag erst nach Ablauf der Tilgungsfrist zu stellen.
  • Höchstfrist: Die Höchstfrist, nach der eine MPU-Anordnung in der Regel entfällt, beträgt 15 Jahre. Diese Frist ergibt sich aus einer Kombination von maximal fünfjähriger Sperrfrist und zehnjähriger Speicherdauer der MPU-Anordnung im Fahreignungsregister.

Warum die 15-Jahres-Frist nicht immer gilt:

Es ist wichtig zu verstehen, dass die 15-Jahres-Frist eine Art “Worst-Case-Szenario” darstellt. Sie gilt vor allem dann, wenn:

  • Die Sperrfrist möglichst lange ausgereizt wurde (bis zu fünf Jahre).
  • Die MPU-Anordnung aufgrund eines schwerwiegenden Verstoßes erfolgte.
  • Kein neuer Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis innerhalb der Tilgungsfrist gestellt wurde.

In vielen Fällen kann die MPU-Pflicht auch früher entfallen. Entscheidend ist, dass alle relevanten Einträge im Fahreignungsregister getilgt sind und kein neuer Antrag während der Tilgungsfrist gestellt wurde.

Was man tun kann, um die MPU-Pflicht zu vermeiden:

Auch wenn die MPU-Pflicht nicht generell vermeidbar ist, gibt es Möglichkeiten, den Prozess zu beschleunigen und die Chancen auf eine positive Begutachtung zu erhöhen:

  • Frühzeitige Information: Informieren Sie sich frühzeitig über die Hintergründe Ihrer MPU-Anordnung und die Anforderungen an die Begutachtung.
  • Vorbereitung: Eine gründliche Vorbereitung auf die MPU ist essentiell. Dies kann durch Einzelberatungen, Gruppenkurse oder die Lektüre relevanter Fachliteratur erfolgen.
  • Verhaltensänderung: Zeigen Sie glaubhaft, dass Sie Ihr Verhalten geändert haben und sich mit den Ursachen Ihres Fehlverhaltens auseinandergesetzt haben.
  • Abstinenznachweise: Bei Alkohol- oder Drogenverstößen sind Abstinenznachweise oft unerlässlich.
  • Aktive Mitarbeit: Zeigen Sie während der MPU aktives Interesse und Bereitschaft zur Kooperation.

Fazit:

Die Frage, wann die MPU wegfällt, ist nicht pauschal zu beantworten. Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Sperrfrist, der Tilgungsfrist der zugrundeliegenden Tat und der Speicherdauer der MPU-Anordnung. Entscheidend ist, dass alle relevanten Einträge im Fahreignungsregister getilgt sind. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung können den Prozess beschleunigen und die Chancen auf eine erfolgreiche Wiedererteilung der Fahrerlaubnis erhöhen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die individuelle Situation zu klären und die bestmögliche Strategie zu entwickeln.