Sind Geschlechtskrankheiten im Wasser übertragbar?

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Nein, Geschlechtskrankheiten werden im Allgemeinen nicht über Wasser übertragen. Die Erreger sind außerhalb des Körpers sehr empfindlich und überleben im Wasser, insbesondere in chlorierten Schwimmbädern, nicht lange. Eine Übertragung erfordert engen Körperkontakt, typischerweise sexueller Natur. Daher ist ein Ansteckungsrisiko im Wasser, z.B. beim Schwimmen, extrem gering.
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Entspannung im Nass: Keine Angst vor Geschlechtskrankheiten im Schwimmbad

Die Vorstellung, sich beim unbeschwerten Schwimmen im kühlen Nass mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren, ist beunruhigend. Doch zum Glück ist diese Angst unbegründet. Das Risiko einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis oder HIV im Schwimmbad, See oder Meer ist verschwindend gering. Der Grund dafür liegt in der Biologie der Erreger und der Art ihrer Übertragung.

Geschlechtskrankheiten werden durch Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht, die auf den engen Kontakt von Schleimhäuten angewiesen sind, um zu überleben und sich zu verbreiten. Dieser Kontakt findet typischerweise beim Geschlechtsverkehr – vaginal, anal oder oral – statt. Außerhalb des menschlichen Körpers sind diese Erreger sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Temperaturveränderungen und chemischen Substanzen. Im Wasser, insbesondere in chlorierten Schwimmbädern, überleben sie nur für sehr kurze Zeit.

Chlor, das zur Desinfektion von Schwimmbädern verwendet wird, tötet die meisten Bakterien und Viren effektiv ab. Auch in natürlichen Gewässern wie Seen und im Meer verdünnt sich die Konzentration von potenziell vorhandenen Erregern so stark, dass eine Infektion extrem unwahrscheinlich ist. Selbst wenn geringe Mengen von Körperflüssigkeiten, die Krankheitserreger enthalten, ins Wasser gelangen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese in ausreichender Konzentration und intaktem Zustand mit den Schleimhäuten eines anderen Badenden in Kontakt kommen, nahezu null.

Die Übertragung von Geschlechtskrankheiten erfordert einen direkten und intensiven Schleimhautkontakt. Ein zufälliges Berühren im Wasser, gemeinsames Benutzen von Handtüchern oder das Sitzen auf der gleichen Liege reichen nicht aus, um eine Infektion auszulösen. Auch die Benutzung von öffentlichen Toiletten oder Duschen stellt kein nennenswertes Risiko dar.

Es gibt zwar theoretisch die Möglichkeit einer Infektion durch kontaminiertes Wasser in Whirlpools oder schlecht gewarteten privaten Pools mit unzureichender Desinfektion, jedoch sind auch diese Fälle extrem selten. Die weitaus häufigere Ursache für Infektionen mit Krankheitserregern im Wasser sind Magen-Darm-Erkrankungen, die durch fäkal-orale Übertragung von Bakterien oder Viren entstehen. Diese sind jedoch nicht mit Geschlechtskrankheiten zu verwechseln.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Schwimmen in öffentlichen Bädern, Seen oder im Meer birgt kein relevantes Risiko für eine Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten. Die Erreger sind außerhalb des Körpers zu empfindlich und die Übertragung erfordert einen engen, in der Regel sexuellen Kontakt. Konzentrieren Sie sich also auf den Badespaß und genießen Sie die erfrischende Abkühlung – ohne Angst vor Geschlechtskrankheiten. Sollten Sie dennoch Fragen oder Bedenken haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Sie können Ihnen weitere Informationen geben und Ihre individuellen Fragen beantworten. Verantwortungsbewusstes Sexualverhalten und regelmäßige Gesundheitschecks bleiben die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten.

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