Welche Geschlechtskrankheiten können oral übertragen werden?

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Mund-zu-Genital-Kontakt birgt ein, wenn auch geringeres, Risiko sexuell übertragbarer Infektionen. Herpes, Gonorrhö, Syphilis und Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten Erregern, die auf diesem Wege übertragen werden können. Sauberes und verantwortungsbewusstes Verhalten minimiert das Risiko.

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Orale Sexuell Übertragbare Infektionen (STI): Ein Überblick

Oraler Sex, während im Allgemeinen als weniger riskant angesehen als vaginaler oder analer Geschlechtsverkehr, kann dennoch zur Übertragung verschiedener sexuell übertragbarer Infektionen (STI) führen. Das Risiko ist zwar geringer, aber nicht nicht existent. Ein umfassendes Verständnis der möglichen Erreger und der Präventionsmöglichkeiten ist daher essentiell für verantwortungsbewusstes sexuelles Verhalten.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung beschränkt sich die Übertragung von STIs nicht nur auf den Genitalbereich. Verschiedene Pathogene können über den Mund-zu-Genital-Kontakt oder den Genital-zu-oralen Kontakt übertragen werden. Zu den häufigsten Erregern, die auf diesem Wege übertragen werden können, gehören:

  • Herpes simplex Virus (HSV): Beide Herpes-Typen, HSV-1 (oft mit Lippenherpes assoziiert) und HSV-2 (häufiger bei Genitalherpes), können durch oralen Sex übertragen werden. Während HSV-1 traditionell mit oraler Infektion in Verbindung gebracht wird, ist die Übertragung auf die Genitalien und umgekehrt durch oralen Geschlechtsverkehr möglich. Die Infektion manifestiert sich in Form von schmerzhaften Bläschen und Geschwüren. Auch asymptomatische Übertragungen sind möglich.

  • Gonorrhö (Tripper): Diese bakteriell verursachte Infektion kann im Mundraum zu Entzündungen der Rachenmandeln führen. Die Symptome sind oft unspezifisch und können leicht übersehen werden, was die frühzeitige Diagnose erschwert.

  • Syphilis: Das Bakterium Treponema pallidum kann ebenfalls durch oralen Kontakt übertragen werden. Eine primäre Syphilis-Läsion (sogenanntes Syphilid) im Mundbereich kann auftreten. Ohne Behandlung kann Syphilis schwere gesundheitliche Folgen haben.

  • Humane Papillomviren (HPV): HPV-Infektionen sind weit verbreitet und viele Infektionen verlaufen asymptomatisch. Es gibt jedoch hochriskante HPV-Typen, die zu Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten beitragen können. Oraler Sex kann zur Übertragung von HPV im Mund- und Rachenbereich führen, was zu Veränderungen im Gewebe führen kann und in seltenen Fällen zu Krebs im Mund-Rachen-Raum.

  • Chlamydien: Obwohl weniger häufig oral übertragen als die oben genannten, ist eine Übertragung von Chlamydien durch oralen Kontakt theoretisch möglich, insbesondere bei gleichzeitigem vaginalem oder analem Kontakt.

Risikominimierung:

Das Risiko einer STI-Übertragung durch oralen Sex kann durch folgende Maßnahmen deutlich reduziert werden:

  • Verwendung von Kondomen: Obwohl spezielle Mund-Kondome erhältlich sind, können auch Standard-Kondome bei der oral-genitalen Anwendung einen gewissen Schutz bieten.

  • Offene Kommunikation mit dem Partner: Eine ehrliche und offene Kommunikation über sexuelle Gesundheit und mögliche Risiken ist unerlässlich.

  • Regelmäßige STI-Tests: Regelmäßige Untersuchungen auf STIs, besonders bei häufig wechselnden Partnern, sind wichtig für frühzeitige Diagnosen und Behandlungen.

  • Vermeidung von Kontakt bei sichtbaren Läsionen oder Symptomen: Bei sichtbaren Anzeichen einer Infektion sollte auf oralen Sex verzichtet werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Artikel allgemeine Informationen bietet und keinen medizinischen Rat ersetzt. Bei Verdacht auf eine STI sollte umgehend ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

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