Kann man plötzlich eine Herzschwäche bekommen?
Eine Herzinsuffizienz kann sich auf zwei Arten manifestieren: Akut, etwa nach einem Herzinfarkt, wenn das Herz plötzlich geschwächt ist. Oder chronisch, indem sie sich schleichend über Jahre entwickelt. Oft ist unbehandelter Bluthochdruck ein stiller Treiber dieser langsamen Verschlechterung der Herzfunktion. Beide Formen stellen eine ernstzunehmende Belastung für den Körper dar.
Kann man plötzlich eine Herzschwäche bekommen? – Akute und chronische Herzinsuffizienz im Vergleich
Die Vorstellung, plötzlich eine Herzschwäche zu erleiden, ist beängstigend. Die Realität ist jedoch differenzierter, denn Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, entwickelt sich in der Regel nicht schlagartig aus heiterem Himmel. Vielmehr gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Verläufe: die akute und die chronische Herzinsuffizienz. Beide sind ernstzunehmende Erkrankungen, die jedoch unterschiedliche Ursachen und Symptome aufweisen.
Akute Herzinsuffizienz: Der plötzliche Einbruch
Ein akuter Herzinsuffizienz-Schub kann tatsächlich den Eindruck erwecken, die Erkrankung sei plötzlich aufgetreten. Dies ist jedoch meist die Folge eines vorangegangenen Ereignisses, das die Herzleistung drastisch beeinträchtigt. Häufige Ursachen sind:
- Herzinfarkt: Ein Herzinfarkt führt zum Absterben von Herzmuskelgewebe. Die verbleibende Muskelmasse kann die Pumpleistung nicht mehr ausreichend gewährleisten, was zu einer akuten Herzinsuffizienz führt. Die Symptome treten hier oft plötzlich und heftig auf: Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel und Kreislaufkollaps.
- Lungenembolie: Eine Lungenembolie, also ein Blutgerinnsel in der Lunge, belastet das Herz erheblich und kann zu einer akuten Rechtsherzinsuffizienz führen. Auch hier manifestieren sich die Symptome oft schnell und unerwartet.
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Eine Entzündung des Herzmuskels kann dessen Pumpleistung stark reduzieren und zu einer akuten Herzinsuffizienz führen. Die Symptome können von leichten Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Kreislaufproblemen reichen.
- Herzrhythmusstörungen: Schwere Herzrhythmusstörungen können die Pumpleistung des Herzens erheblich beeinträchtigen und so einen akuten Herzinsuffizienz-Schub auslösen.
Bei einer akuten Herzinsuffizienz ist schnelles Handeln lebensnotwendig. Die Symptome müssen unverzüglich ärztlich abgeklärt werden.
Chronische Herzinsuffizienz: Der schleichende Prozess
Im Gegensatz zur akuten Form entwickelt sich die chronische Herzinsuffizienz über einen längeren Zeitraum. Oft verläuft sie zunächst unbemerkt, da die Symptome erst bei zunehmender Verschlechterung der Herzfunktion deutlich werden. Zu den Risikofaktoren gehören:
- Unbehandelter Bluthochdruck: Langfristig schädigt erhöhter Blutdruck die Herzkranzgefäße und den Herzmuskel, was die Pumpleistung allmählich reduziert.
- Diabetes mellitus: Diabetes erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Herzinsuffizienz.
- Kranzarterienerkrankung (KHK): Verengte Herzkranzgefäße behindern die Blutversorgung des Herzmuskels und führen langfristig zu einer Schwächung.
- Herzklappenfehler: Defekte Herzklappen erschweren die Blutbewegung durch das Herz und belasten den Herzmuskel.
Die Symptome der chronischen Herzinsuffizienz entwickeln sich schleichend und können beinhalten:
- Zunehmende Atemnot bei Belastung
- Müdigkeit und Leistungsschwäche
- Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme)
- Husten
- Schwindel
Fazit:
Während eine akute Herzinsuffizienz durch ein plötzliches Ereignis ausgelöst wird und mit heftigen Symptomen einhergeht, entwickelt sich die chronische Form über einen längeren Zeitraum mit oft schleichenden Symptomen. Beide Formen stellen jedoch eine ernstzunehmende Erkrankung dar, die eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erfordert. Bei Auftreten von ungewöhnlichen Herzbeschwerden sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
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