Kann man mit einem verstopften Ohr in die Notaufnahme?

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Ein verstopftes Ohr allein erfordert in der Regel keinen Gang zur Notaufnahme. Jedoch ist plötzlicher Hörverlust, besonders in Verbindung mit Symptomen wie Gesichtslähmung oder Schwäche, ein medizinischer Notfall. In solchen Fällen ist sofortige ärztliche Untersuchung unerlässlich, da ein rascher Therapiebeginn entscheidend sein kann.

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Verstopftes Ohr – Wann ist die Notaufnahme wirklich nötig?

Ein verstopftes Ohr ist ein unangenehmes Gefühl, das fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal erlebt. Oftmals wird es durch Ohrenschmalz, eine Erkältung, einen Druckausgleich im Flugzeug oder nach dem Schwimmen verursacht. Meistens ist die Ursache harmlos und das Problem löst sich von selbst oder mit einfachen Hausmitteln. Doch wann ist ein verstopftes Ohr ein Fall für die Notaufnahme? Die klare Antwort ist: In den meisten Fällen nicht.

Wann ein verstopftes Ohr kein Notfall ist:

In vielen Fällen können Sie die Situation zunächst selbst einschätzen und mit einfachen Maßnahmen versuchen, das Problem zu beheben. Dazu gehören:

  • Ohrenschmalz-Entfernung: Spezielle Ohrensprays oder Ohrentropfen aus der Apotheke können helfen, Ohrenschmalz aufzuweichen und so die Verstopfung zu lösen. Achtung: Wattestäbchen sollten vermieden werden, da sie das Ohrenschmalz oft tiefer in den Gehörgang schieben und das Problem verschlimmern können.
  • Druckausgleich: Bei Druckproblemen, beispielsweise nach einem Flug, können Kaubewegungen, Gähnen oder das Valsalva-Manöver (Nase zuhalten, Mund schließen und versuchen, Luft durch die Nase zu pressen) helfen.
  • Abwarten: Bei einer Erkältung oder nach dem Schwimmen verschwindet das Gefühl eines verstopften Ohres oft von selbst, sobald die Schwellung abklingt oder das Wasser abgelaufen ist.

Wann ein verstopftes Ohr ein Notfall ist:

Es gibt jedoch Situationen, in denen ein verstopftes Ohr ein Warnsignal für ein ernsteres Problem sein kann und eine sofortige ärztliche Untersuchung erfordert. Hier sind die wichtigsten Alarmsignale:

  • Plötzlicher Hörverlust: Ein plötzlich auftretender, signifikanter Hörverlust, der mit dem Gefühl eines verstopften Ohres einhergeht, kann ein medizinischer Notfall sein. Möglicherweise liegt ein Hörsturz vor, der schnellstmöglich behandelt werden muss, um bleibende Schäden zu verhindern.
  • Begleiterscheinungen wie Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen: Wenn das verstopfte Ohr von starkem Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen begleitet wird, könnte eine Störung des Gleichgewichtsorgans vorliegen, die ärztliche Behandlung benötigt.
  • Gesichtslähmung oder Schwäche: Ein verstopftes Ohr in Verbindung mit einer einseitigen Gesichtslähmung, Sprachstörungen, Schwäche in Armen oder Beinen kann ein Zeichen für einen Schlaganfall sein. In diesem Fall zählt jede Minute und ein sofortiger Notruf ist lebensrettend.
  • Starke Schmerzen oder Eiterfluss aus dem Ohr: Starke Schmerzen im Ohr, insbesondere wenn sie von Eiterfluss begleitet werden, können auf eine schwere Ohrenentzündung oder eine andere Infektion hindeuten, die umgehend behandelt werden muss.
  • Kopfverletzung: Nach einer Kopfverletzung kann ein verstopftes Ohr ein Zeichen für eine Verletzung des Trommelfells oder des Innenohrs sein und sollte umgehend von einem Arzt untersucht werden.

Fazit:

Ein verstopftes Ohr ist in den meisten Fällen kein Grund zur Panik und kann oft selbst behandelt werden. Achten Sie jedoch auf Begleiterscheinungen und zögern Sie nicht, bei plötzlichem Hörverlust, Schwindel, Gesichtslähmung, starken Schmerzen oder nach einer Kopfverletzung umgehend die Notaufnahme aufzusuchen. Denn in solchen Fällen kann eine schnelle Diagnose und Behandlung entscheidend sein.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei Unsicherheiten oder Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt oder Apotheker konsultieren.