Kann man mit der Haut atmen?

Kann man mit der Haut atmen? – Ein Blick auf die cutaneous Atmung

Die menschliche Haut ist ein faszinierendes Organ, das weit mehr als nur Schutz bietet. Sie spielt eine Rolle im Stoffwechsel und im Wärmehaushalt, und selbst eine winzige Form des Gasaustauschs, die sogenannte cutaneous Atmung, ist möglich. Doch die Vorstellung, die Haut könnte den Körper in gleichem Maße wie die Lunge mit Sauerstoff versorgen, ist irreführend.

Die cutaneous Atmung, auch als Hautatmung bezeichnet, ist die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid durch die Haut. Im Gegensatz zur Lungenatmung, wo große Oberflächen für den Gasaustausch zur Verfügung stehen, findet dieser Prozess über die oberste Hautschicht, die Epidermis, statt. Die dünnen Zellschichten ermöglichen einen minimalen Gasaustausch.

Dieser Beitrag zur Atmung ist jedoch für den Menschen von verschwindender Bedeutung. Der Sauerstoffbedarf des Körpers ist enorm, und die geringe Oberfläche und die vergleichsweise geringe Durchlässigkeit der Haut lassen die Aufnahme von Sauerstoff für die vitalen Stoffwechselprozesse nicht ausreichen. Die Lunge hingegen verfügt über eine riesige Oberfläche, die speziell für den Gasaustausch konzipiert ist. Hier findet der überwiegende Teil der Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe statt.

Faktoren wie die Hautdicke, die Feuchtigkeitszufuhr und die Durchblutung beeinflussen die cutaneous Atmung. Bei Tieren, die unter Wasser leben oder einen geringeren Sauerstoffbedarf haben, spielt die Hautatmung eine größere Rolle. Dennoch bleibt der wichtigste Weg der Sauerstoffaufnahme für den Menschen die Atmung über die Lunge.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während die Haut einen minimalen Gasaustausch ermöglicht, ist die cutaneous Atmung für die lebenswichtige Sauerstoffzufuhr des menschlichen Körpers bedeutungslos. Die Lunge ist das primäre Organ für die Atmung, das den Körper effizient mit Sauerstoff versorgt.