Ist die Einnahme von Calcium gefährlich?
Eine übermäßige Calciumzufuhr, insbesondere über Nahrungsergänzungsmittel, birgt Risiken. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie zeigte 2022 auf, dass Dosen über 500mg täglich Nierensteine und Arteriosklerose begünstigen können. Daher ist eine ausgewogene Ernährung und ärztlicher Rat bei hoher Supplementierung empfehlenswert.
Calcium: Lebensnotwendig, aber nicht ohne Risiko? Ein kritischer Blick auf die Supplementierung
Calcium ist ein essenzieller Mineralstoff für unseren Körper. Er ist nicht nur Baustein für Knochen und Zähne, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion, der Nervenfunktion und der Blutgerinnung. Ein Calciummangel kann zu Osteoporose, Muskelkrämpfen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Doch wie sieht es mit einer zu hohen Calciumzufuhr aus? Ist es möglich, zu viel Calcium zu sich zu nehmen und welche Risiken birgt das?
Die Werbung suggeriert oft, dass eine hohe Calciumzufuhr, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, unabdingbar für starke Knochen und ein gesundes Leben ist. Doch die Realität ist komplexer. Während Calcium zweifellos lebensnotwendig ist, kann eine übermäßige Einnahme, besonders durch Supplemente, durchaus negative Auswirkungen haben.
Die Dosis macht das Gift – auch bei Calcium
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnte bereits 2022 vor den Risiken einer übermäßigen Calciumzufuhr. Studien haben gezeigt, dass hohe Dosen von Calcium, insbesondere über 500mg täglich, das Risiko für Nierensteine und Arteriosklerose erhöhen können. Dies liegt daran, dass überschüssiges Calcium im Körper abgelagert werden kann, anstatt in Knochen und Zähne eingebaut zu werden.
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Nierensteine: Ein Überschuss an Calcium kann in den Nieren kristallisieren und zur Bildung von Nierensteinen führen. Diese können äußerst schmerzhaft sein und in manchen Fällen sogar eine Operation erfordern.
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Arteriosklerose: Calcium kann sich auch in den Blutgefäßen ablagern und zur Bildung von Plaques beitragen. Dies kann die Arterien verhärten und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
Der Teufel steckt im Detail: Ernährung vs. Supplemente
Es ist wichtig zu betonen, dass die Risiken vor allem bei der Einnahme von Calcium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln bestehen. Calcium aus natürlichen Quellen wie Milchprodukten, grünem Gemüse und Nüssen wird in der Regel besser vom Körper aufgenommen und verwertet. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an diesen Lebensmitteln ist, ist in den meisten Fällen ausreichend, um den Calciumbedarf zu decken.
Wann sind Calcium-Supplemente sinnvoll?
Es gibt Situationen, in denen eine Supplementierung mit Calcium sinnvoll sein kann. Dazu gehören beispielsweise:
- Bestimmte Erkrankungen: Osteoporose, Rachitis oder andere Erkrankungen, die mit einem Calciummangel einhergehen.
- Medikamente: Einige Medikamente können die Calciumaufnahme beeinträchtigen.
- Spezielle Ernährungsformen: Veganer oder Menschen mit Laktoseintoleranz können Schwierigkeiten haben, ihren Calciumbedarf allein über die Ernährung zu decken.
Vor der Einnahme: Ärztlichen Rat einholen!
Bevor man zu Calcium-Supplementen greift, sollte man unbedingt mit einem Arzt sprechen. Er kann den individuellen Calciumbedarf ermitteln, mögliche Risiken abschätzen und die geeignete Dosierung festlegen. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über den aktuellen Calciumspiegel geben und helfen, einen Mangel oder Überschuss zu erkennen.
Fazit:
Calcium ist ein lebensnotwendiger Nährstoff, der für unsere Gesundheit unerlässlich ist. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Calcium-reichen Lebensmitteln ist, ist in den meisten Fällen ausreichend, um den Calciumbedarf zu decken. Eine übermäßige Calciumzufuhr, insbesondere durch Nahrungsergänzungsmittel, kann jedoch mit Risiken verbunden sein. Daher ist es wichtig, vor der Einnahme von Calcium-Supplementen ärztlichen Rat einzuholen, um die richtige Dosierung zu ermitteln und mögliche Risiken zu minimieren. Denn wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift.
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