Welches Licht macht Sie am müdesten?

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Rotlicht erweist sich als ideal für den Schlaf, da es die Melatoninproduktion ankurbelt und somit eine entspannende Wirkung auf den Körper hat. Im Gegensatz dazu kann blaues Licht, obwohl oft als beruhigend empfunden, den Schlaf stören und die nächtliche Ruhe beeinträchtigen.

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Welches Licht macht Sie am müdesten? – Ein Blick auf die Lichtfarben und ihren Einfluss auf den Schlaf

Die Frage, welches Licht uns am müdesten macht, ist komplexer als man zunächst denkt. Es geht nicht nur darum, ob das Licht hell oder dunkel ist, sondern vor allem um die Lichtfarbe, genauer gesagt, um die spektrale Zusammensetzung des Lichts und ihren Einfluss auf unsere innere Uhr, den sogenannten zirkadianen Rhythmus. Dieser Rhythmus reguliert zahlreiche Körperfunktionen, darunter auch den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Die gängige Vorstellung, dass gedämpftes, dunkles Licht müde macht, stimmt zwar grundsätzlich, aber nur teilweise. Ein schwach leuchtendes blaues Licht kann beispielsweise immer noch den Schlaf stören, während ein vergleichbar schwach leuchtendes rotes Licht tatsächlich förderlich sein kann.

Der Schlüssel liegt in der Wellenlänge des Lichts. Blaues Licht (kurze Wellenlänge) hemmt die Melatoninproduktion. Melatonin ist ein Hormon, das den Schlaf fördert und von der Zirbeldrüse in der Dunkelheit ausgeschüttet wird. Die Hemmung der Melatoninproduktion durch blaues Licht hält uns länger wach und kann zu Schlafstörungen führen. Dies erklärt, warum der exzessive Gebrauch von Smartphones, Tablets und Computern am Abend, deren Bildschirme starkes blaues Licht emittieren, schädlich für den Schlaf ist. Auch energiesparende Leuchtmittel, die einen hohen Blaulichtanteil aufweisen können, sind kritisch zu betrachten.

Im Gegensatz dazu regt rotes Licht (lange Wellenlänge) die Melatoninproduktion an. Es wirkt beruhigend und fördert den Einschlafprozess. Daher ist rotes Licht in der Abendgestaltung, beispielsweise durch gedämpfte rote Lampen, eine gute Option für einen erholsamen Schlaf. Wichtig ist hier jedoch die Intensität: Auch rotes Licht kann bei zu hoher Helligkeit den Schlaf negativ beeinflussen.

Neben Rot und Blau spielen auch andere Farben eine Rolle, wenngleich weniger deutlich. Grünes und gelbes Licht liegen im mittleren Bereich des Spektrums und haben einen weniger ausgeprägten Einfluss auf die Melatoninproduktion als Blau oder Rot. Sie sind daher weniger kritisch in der Abendgestaltung, sollten aber ebenfalls in gedämpfter Form verwendet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass blaues Licht uns am wenigsten müde macht und den Schlaf negativ beeinflussen kann, während rotes Licht, in niedriger Intensität eingesetzt, einen positiven Effekt auf den Schlaf haben kann. Ein bewusstes Umgehen mit Lichtfarben, insbesondere am Abend, ist daher entscheidend für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus und eine verbesserte Schlafqualität. Die Wahl der richtigen Beleuchtung kann also einen erheblichen Beitrag zu unserer körperlichen und geistigen Gesundheit leisten.