Welches Wasser leitet Strom?

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Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser hängt entscheidend von gelösten Ionen ab. Reines H₂O ist ein Isolator. Salze, Minerale und andere Stoffe erhöhen die Ionenkonzentration und damit die Stromleitfähigkeit. Diese messbare Eigenschaft dient als Indikator für den Gehalt an gelösten Substanzen.
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Welches Wasser leitet Strom?

Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser ist ein faszinierendes Phänomen, das eng mit seiner Zusammensetzung und den darin gelösten Stoffen zusammenhängt. Nicht reines Wasser, sondern vielmehr gelöste Ionen bestimmen, ob und wie gut Wasser Strom leiten kann.

Reines Wasser – ein Isolator

Reines Wasser (H₂O) ist ein hervorragender Isolator. Seine Moleküle bilden keine frei beweglichen Ladungsträger, die benötigt werden, um Strom zu transportieren. Der geringe Grad an Selbstdissoziation, bei dem ein Wassermolekül ein Proton abgibt und das andere ein Hydroxidion aufnimmt, ist für die elektrische Leitfähigkeit vernachlässigbar.

Die Rolle von gelösten Ionen

Salze, Minerale, Säuren und Basen, die in Wasser gelöst werden, sind die Schlüssel zum Verständnis der elektrischen Leitfähigkeit. Diese Stoffe dissoziieren in Ionen, positive Kationen und negative Anionen. Diese Ionen sind frei beweglich und tragen die elektrische Ladung durch das Wasser. Je höher die Konzentration dieser gelösten Ionen, desto besser leitet das Wasser den Strom.

Messbare Leitfähigkeit – ein Indikator für Verunreinigungen

Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser ist direkt messbar und dient somit als wichtiger Indikator für den Gehalt an gelösten Stoffen. Spezielle Geräte, sogenannte Leitfähigkeitsmesser, bestimmen den Grad der Leitfähigkeit in Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm).

Praktische Beispiele

  • Reines Leitungswasser: Dieses Wasser weist eine sehr niedrige Leitfähigkeit auf, da es nur geringe Mengen an gelösten Mineralien enthält.
  • Abwasser und Oberflächenwasser: Diese wässrigen Systeme enthalten üblicherweise eine höhere Ionenkonzentration, aufgrund von Verschmutzung, und zeigen eine entsprechend höhere Leitfähigkeit.
  • Salzwasser: Die hohe Konzentration an gelösten Salzen (z.B. Natriumchlorid) führt zu einer sehr hohen Leitfähigkeit, die den elektrischen Strom leicht transportieren kann.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die elektrische Leitfähigkeit von Wasser eng mit der Konzentration an gelösten Ionen korreliert. Reines Wasser ist ein Isolator, während Wasser mit gelösten Salzen, Mineralien oder anderen ionischen Substanzen den elektrischen Strom leiten kann. Die Messung der Leitfähigkeit bietet wertvolle Informationen über die Reinheit und den Gehalt an gelösten Stoffen in Wasserproben.