Welchen Antrieb hat die ISS?

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Die Internationale Raumstation benötigt keine ständigen Triebwerke für ihre Umlaufbahn. Stattdessen nutzt sie das Zusammenspiel von Geschwindigkeit und Erdanziehungskraft. Dieses Gleichgewicht hält sie im Orbit, ähnlich wie der Mond seit Milliarden Jahren ohne eigenen Antrieb die Erde umkreist.

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Kein ständiger Antrieb? Wie die ISS in der Umlaufbahn bleibt!

Viele Menschen stellen sich die Internationale Raumstation (ISS) als ein riesiges Raumschiff vor, das ständig mit Triebwerken arbeitet, um nicht auf die Erde zu stürzen. Die Wahrheit ist jedoch überraschend: Die ISS benötigt keinen permanenten Antrieb, um in ihrer Umlaufbahn zu bleiben. Das Geheimnis liegt im genialen Zusammenspiel von Geschwindigkeit, Erdanziehungskraft und gelegentlichen Kurskorrekturen.

Das Gravitations-Gleichgewicht: Ein Tanz im All

Stellen Sie sich vor, Sie werfen einen Ball waagerecht von einem hohen Gebäude. Er wird nicht nur fallen, sondern auch ein Stück weit fliegen. Je schneller Sie ihn werfen, desto weiter fliegt er. Die ISS befindet sich in einer ähnlichen Situation, nur dass sie viel, viel schneller ist und sich in viel größerer Höhe befindet.

Die ISS umkreist die Erde mit einer Geschwindigkeit von etwa 28.000 Kilometern pro Stunde. Diese enorme Geschwindigkeit erzeugt eine Zentrifugalkraft, die die ISS von der Erde wegzudrücken versucht. Gleichzeitig zieht die Erdanziehungskraft die ISS zurück zur Erde.

Das Ergebnis ist ein perfektes Gleichgewicht: Die ISS “fällt” ständig auf die Erde zu, aber durch ihre hohe Geschwindigkeit verfehlt sie sie immer wieder. Sie “tanzt” quasi um die Erde, ohne jemals aufzuschlagen. Dieses Prinzip ist das gleiche, das auch den Mond seit Milliarden Jahren in seiner Umlaufbahn hält.

Warum dann doch Kurskorrekturen?

Obwohl die ISS im Grunde genommen “frei fällt”, gibt es dennoch Faktoren, die ihre Umlaufbahn beeinflussen und regelmäßige Kurskorrekturen notwendig machen:

  • Atmosphärischer Widerstand: Auch in der Höhe der ISS (ca. 400 Kilometer) gibt es noch geringe Mengen an Atmosphäre. Dieser minimale Widerstand bremst die ISS langsam ab und führt dazu, dass sie allmählich an Höhe verliert.
  • Gravitative Einflüsse von Sonne und Mond: Die Gravitationskräfte von Sonne und Mond können die Umlaufbahn der ISS leicht verändern.
  • Docking und Undocking von Raumschiffen: Das An- und Abdocken von Raumschiffen verändert die Masse und damit das Trägheitsmoment der ISS, was ebenfalls Anpassungen der Umlaufbahn erfordert.

Wie werden die Kurskorrekturen durchgeführt?

Die Kurskorrekturen werden in der Regel mit kleinen Triebwerken an der ISS oder an angedockten Raumschiffen durchgeführt. Diese Triebwerke werden nur für kurze Zeit gezündet, um die Geschwindigkeit der ISS minimal zu verändern und sie wieder auf den korrekten Kurs zu bringen.

Fazit: Ein Wunder der Physik

Die Internationale Raumstation ist ein beeindruckendes Beispiel für die Kraft der Physik. Sie demonstriert, dass kontinuierlicher Antrieb nicht notwendig ist, um im Weltraum zu bleiben. Durch das perfekte Zusammenspiel von Geschwindigkeit und Erdanziehungskraft “tanzt” die ISS weiterhin um unseren Planeten und ermöglicht wichtige Forschung und Erkundung im All. Die gelegentlichen Kurskorrekturen sind lediglich Feinjustierungen, um die langfristige Stabilität der Umlaufbahn zu gewährleisten. So bleibt die ISS ein strahlendes Symbol der menschlichen Ingenieurskunst hoch über uns.

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