Kann eine Raumsonde auf dem Jupiter landen?

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Jupiters dichte Atmosphäre und der gewaltige Druck verhindern eine herkömmliche Landung. Sonden wie Galileo liefern Daten über den unheimlichen Druck und die Hitze im Inneren. Eine Landung wäre ein verzerrtes Abtauchen in eine zerstörerische Umgebung.
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Landung auf Jupiter – ein aussichtsloses Unterfangen?

Der Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, übt seit jeher eine unwiderstehliche Faszination auf die Menschheit aus. Doch während wir auf anderen Himmelskörpern, wie dem Mars, bereits erfolgreich gelandet sind, bleibt eine Landung auf dem Jupiter ein rein hypothetisches Szenario – und das aus guten Gründen. Eine Mission dieser Art würde nicht nur außergewöhnlich schwierig, sondern schlichtweg unmöglich sein.

Im Gegensatz zu festen Oberflächen wie der des Mars oder des Mondes besteht Jupiter hauptsächlich aus Gas. Seine gewaltige Atmosphäre, die sich über Tausende von Kilometern erstreckt, ist eine Mischung aus Wasserstoff und Helium, mit Spuren anderer Gase. Schon in vergleichsweise geringen Höhen steigen Druck und Temperatur exponentiell an. Die äußeren Schichten der Atmosphäre erscheinen zwar vergleichsweise ruhig, doch darunter verbergen sich heftige Stürme, mit Windgeschwindigkeiten, die die stärksten Hurrikane auf der Erde bei weitem übertreffen. Der berühmte Große Rote Fleck ist nur ein Beispiel für die ungeheure Energie, die in Jupiters Atmosphäre schlummert.

Eine Sonde, die in die Jupiteratmosphäre eindringen würde, würde nicht sanft landen, sondern sich einem immer dichter werdenden und heißer werdenden Medium gegenübersehen. Der Druck würde rapide ansteigen, bis die Sonde – egal aus welchem Material sie gebaut wäre – zusammengepresst und letztendlich zerstört würde, bevor sie auch nur annähernd eine “Oberfläche” erreichen könnte. Die Hitze würde zusätzlich zur mechanischen Zerstörung zur thermischen Zersetzung der Sonde beitragen.

Die Daten der Raumsonde Galileo, die 1995 in Jupiters Atmosphäre eintat, bestätigen diese Vorstellung eindrucksvoll. Galileo lieferte zwar wertvolle Informationen über Zusammensetzung und Dynamik der oberen Atmosphärenschichten, ihre Mission war jedoch nicht auf eine Landung ausgelegt. Der Eintritt in die Atmosphäre war vielmehr ein kontrollierter Abstieg, der der Sonde ermöglichte, Messdaten zu sammeln, bevor sie schließlich dem enormen Druck erlag.

Man könnte sich zwar theoretisch eine Sonde vorstellen, die extrem robust gebaut ist und die extremen Bedingungen für einen kurzen Zeitraum aushalten könnte. Allerdings würde eine solche Sonde kaum mehr als ein paar Minuten überleben und nur sehr begrenzte Daten liefern, bevor sie unweigerlich zerstört würde. Der Aufwand und die Kosten für eine solche Mission wären astronomisch hoch, im Verhältnis zum wissenschaftlichen Nutzen äußerst gering.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine Landung auf Jupiter im herkömmlichen Sinne ist unmöglich. Die extremen Bedingungen in der Jupiteratmosphäre machen eine solche Mission unrealistisch und würden jede Sonde unweigerlich vernichten. Zukünftige Missionen werden sich daher weiterhin auf Vorbeiflüge, Orbitalsonden und atmosphärische Eintauchmanöver konzentrieren, um die Geheimnisse des Gasriesen aus sicherer Distanz zu erforschen.