Bei welcher Windstärke fliegen die Flugzeuge nicht?

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Starke Windböen beeinträchtigen den Flugbetrieb erheblich. Ab etwa 60 Knoten Windgeschwindigkeit werden Bodenoperationen wie das Andocken und Schleppen von Flugzeugen eingestellt. Die Flugzeuge selbst werden zur Sicherheit windwärts ausgerichtet. Sichtbehinderungen durch aufgewirbelten Sand oder Schnee verschärfen die Situation zusätzlich.

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Bei welcher Windstärke bleiben Flugzeuge am Boden? Ein Blick auf die Grenzen des Fliegens im Sturm

Wind ist ein ständiger Begleiter der Luftfahrt. Piloten lernen, ihn zu nutzen, seine Auswirkungen zu kompensieren und ihn in kritischen Situationen zu vermeiden. Doch wann wird der Wind so stark, dass selbst die modernsten Flugzeuge am Boden bleiben müssen? Die Antwort ist komplexer als eine einfache Zahl, denn mehrere Faktoren spielen eine Rolle.

Nicht nur die Windstärke zählt:

Während die absolute Windgeschwindigkeit ein wichtiger Faktor ist, ist sie nicht der einzige. Entscheidend sind:

  • Die Windrichtung: Seitenwind ist gefährlicher als Gegenwind, da er die Stabilität des Flugzeugs während Start und Landung beeinträchtigt.
  • Die Windböen: Plötzliche, starke Windböen sind besonders gefährlich. Sie können das Flugzeug unerwartet aus der Bahn werfen und die Kontrolle erschweren.
  • Die Flugzeuggröße und -typ: Kleinere Flugzeuge sind windanfälliger als größere. Auch die aerodynamische Konstruktion des Flugzeugs spielt eine Rolle.
  • Die Flughafeninfrastruktur: Die Ausrichtung der Start- und Landebahnen relativ zur vorherrschenden Windrichtung ist entscheidend. Flughäfen in windanfälligen Gebieten sind oft mit speziellen Systemen ausgestattet, um Seitenwind zu reduzieren.
  • Die Sichtverhältnisse: Starker Wind kann Staub, Sand oder Schnee aufwirbeln und die Sicht erheblich beeinträchtigen. Dies erschwert nicht nur Start und Landung, sondern auch Bodenoperationen.

Grenzen am Boden:

Bereits bevor ein Flugzeug abheben kann, kann starker Wind den Betrieb am Boden beeinträchtigen. Ab etwa 60 Knoten (ca. 111 km/h) Windgeschwindigkeit werden oft Bodenoperationen wie das Andocken und Schleppen von Flugzeugen eingestellt. Dies dient der Sicherheit des Personals und der Verhinderung von Schäden an den Flugzeugen. In solchen Fällen werden die Flugzeuge oft windwärts ausgerichtet, um den Windwiderstand zu minimieren und ein unkontrolliertes Bewegen zu verhindern.

Grenzen in der Luft:

Die Entscheidung, ob ein Flugzeug starten oder landen darf, liegt letztendlich beim Piloten und der Fluggesellschaft. Es gibt jedoch allgemeine Richtlinien und Beschränkungen, die auf den jeweiligen Flugzeugtyp zugeschnitten sind.

  • Seitenwindkomponente: Flugzeughersteller geben für jeden Flugzeugtyp eine maximale Seitenwindkomponente an, die nicht überschritten werden darf. Diese liegt typischerweise zwischen 20 und 35 Knoten (ca. 37-65 km/h).
  • Maximale Windgeschwindigkeit: Es gibt auch eine maximale Windgeschwindigkeit für Start und Landung, die jedoch je nach Flugzeugtyp und Flughafen variieren kann. Diese kann durchaus über 40 Knoten liegen, wenn es sich um Gegenwind handelt.

Die Entscheidung des Piloten:

Letztendlich liegt die Verantwortung für die Sicherheit des Fluges beim Piloten. Er oder sie muss die aktuellen Wetterbedingungen, die Leistungsfähigkeit des Flugzeugs und die spezifischen Bedingungen des Flughafens berücksichtigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Wenn der Pilot Bedenken hat, dass die Windverhältnisse zu riskant sind, wird er oder sie den Flug verschieben oder umleiten.

Fazit:

Es gibt keine allgemeingültige Windstärke, ab der Flugzeuge grundsätzlich nicht mehr fliegen. Die Entscheidung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Windstärke, Windrichtung, Windböen, Flugzeugtyp, Flughafeninfrastruktur und Sichtverhältnisse spielen alle eine Rolle. Die Sicherheit steht immer an erster Stelle, und Piloten sind darauf trainiert, die Risiken sorgfältig abzuwägen und die bestmögliche Entscheidung für ihre Passagiere und die Besatzung zu treffen.

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