Können Flugzeuge trotz Sturm fliegen?

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Können Flugzeuge trotz Sturm fliegen? Ein Blick hinter die Kulissen der Flugentscheidungen

Stürme und Unwetterlagen sind der natürliche Feind des Flugverkehrs. Bilder von gestrandeten Reisenden und Anzeigetafeln voller roter “Gestrichen”-Vermerke sind uns allen vertraut. Doch die Frage, ob Flugzeuge bei Sturm fliegen können, ist komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint.

Die technischen Grundlagen: Flugzeuge sind widerstandsfähiger als man denkt

Moderne Flugzeuge sind Meisterwerke der Ingenieurskunst. Sie sind darauf ausgelegt, extremen Wetterbedingungen standzuhalten. Dazu gehören:

• Starkregen: Flugzeuge sind so konstruiert, dass Regenwasser schnell abgeleitet wird. Die Triebwerke sind so gebaut, dass sie auch bei starkem Regen zuverlässig arbeiten.
• Turbulenzen: Flugzeuge können Turbulenzen bis zu einem gewissen Grad aushalten. Piloten sind darin geschult, mit Turbulenzen umzugehen und die Flugzeuge entsprechend zu steuern. Moderne Flugzeuge verfügen über Systeme, die Turbulenzen erkennen und automatisch entgegenwirken können (z.B. Böenlastminderungssysteme).
• Wind: Flugzeuge können bei starkem Seitenwind starten und landen, aber es gibt klare Grenzen. Die Piloten müssen die Windverhältnisse und die Leistung des Flugzeugs berücksichtigen.

Die Entscheidung liegt bei den Profis: Piloten, Fluglotsen und Meteorologen

Ob ein Flugzeug bei einem Sturm starten oder landen kann, ist keine einfache Ja/Nein-Frage. Es ist das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung verschiedener Faktoren durch ein ganzes Team:

• Piloten: Die Piloten haben die letzte Entscheidungsgewalt. Sie beurteilen die aktuellen Wetterbedingungen, die Leistung des Flugzeugs und ihre eigene Fähigkeit, den Flug sicher durchzuführen.
• Fluglotsen: Die Fluglotsen überwachen den Luftraum und stellen sicher, dass Flugzeuge sicher fliegen können. Sie geben den Piloten Informationen über das Wetter und den Zustand der Start- und Landebahnen.
• Meteorologen: Meteorologen liefern detaillierte Wettervorhersagen, die den Piloten und Fluglotsen helfen, Entscheidungen zu treffen.

Kritische Faktoren bei der Flugentscheidung:

• Windstärke und -richtung: Starker Seitenwind oder Scherwinde (plötzliche Änderungen der Windrichtung oder -geschwindigkeit) können die Landung erschweren oder sogar gefährlich machen.
• Sichtweite: Bei starkem Regen oder Nebel kann die Sichtweite so schlecht sein, dass ein sicherer Start oder eine sichere Landung nicht möglich ist.
• Gewitter: Gewitter sind besonders gefährlich, da sie Blitze, Hagel und starke Turbulenzen verursachen können. Flugzeuge versuchen, Gewitterzellen zu umfliegen.
• Vereisung: Bei kalten Temperaturen kann sich Eis auf den Tragflächen bilden, was die Aerodynamik des Flugzeugs beeinträchtigt. Flugzeuge verfügen über Enteisungssysteme, aber bei extremen Bedingungen kann das Fliegen trotzdem zu riskant sein.

Warum werden Flüge gestrichen?

Flugausfälle sind keine Laune der Natur oder der Fluggesellschaften. Sie sind das Ergebnis einer sorgfältigen Risikobewertung. Fluggesellschaften und Piloten setzen die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung immer an erste Stelle. Wenn die Wetterbedingungen zu gefährlich sind, wird ein Flug gestrichen, auch wenn das bedeutet, dass Passagiere umgebucht werden müssen und es zu Verspätungen kommt.

Fazit:

Flugzeuge sind robust und können unter bestimmten Bedingungen auch bei Sturm fliegen. Die Entscheidung, ob ein Flug stattfindet, ist jedoch ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt und von erfahrenen Fachleuten getroffen wird. Das oberste Ziel ist immer die Sicherheit aller Beteiligten. Das nächste Mal, wenn Sie eine Flugausfallmeldung sehen, denken Sie daran, dass dies eine Vorsichtsmaßnahme ist, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.