Wie züchtet man Tomaten aus Kernen?

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Tomaten aus Kernen ziehen:

Verwandle winzige Tomatenkerne in saftige Früchte! Beginne mit hochwertigem Saatgut und einer Anzuchterde. Säe die Kerne flach in Schalen und halte sie warm und feucht. Nach dem Keimen hell stellen und pikieren. Sobald die Temperaturen steigen, kannst du deine Jungpflanzen abhärten und ins Freie pflanzen. Geduld und Pflege werden mit einer reichen Tomatenernte belohnt!

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Von winzigen Kernen zur üppigen Ernte: Tomaten selbst ziehen

Tomaten aus Samen zu ziehen ist eine lohnende Erfahrung, die dir nicht nur die Kontrolle über die Sortenauswahl gibt, sondern auch ein tieferes Verständnis für den Lebenszyklus dieser beliebten Frucht. Der Prozess mag zunächst einschüchternd wirken, aber mit der richtigen Vorbereitung und etwas Geduld kannst du schon bald deine eigenen, saftigen Tomaten ernten.

1. Die Wahl des richtigen Saatguts:

Der erste Schritt zum Erfolg ist die Auswahl hochwertigen Saatguts. Achte beim Kauf auf renommierte Saatguthersteller oder beziehe die Samen von Tomaten, die du bereits angebaut hast. Wichtig ist, dass es sich um samenfestes Saatgut handelt, wenn du planst, die Samen der geernteten Früchte für zukünftige Anbauten zu verwenden. Hybride Sorten produzieren oft keine samenfesten Nachkommen. Informiere dich gut über die verschiedenen Tomatensorten, ihre Eigenschaften (Größe, Geschmack, Reifezeit) und ihre Eignung für dein Klima.

2. Der Start: Aussaat in Anzuchtschalen:

  • Die richtige Erde: Verwende für die Anzucht spezielle Anzuchterde oder eine Mischung aus feiner Gartenerde, Kompost und Sand. Diese Mischung ist locker, nährstoffarm und gut durchlässig, was die Keimung und Wurzelbildung fördert.
  • Aussaatzeitpunkt: Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat variiert je nach Region und Sorte. In der Regel beginnt man 6-8 Wochen vor dem letzten erwarteten Frost.
  • Die Aussaat selbst: Fülle die Anzuchtschalen mit der Erde und befeuchte sie leicht. Säe die Samen etwa 0,5 bis 1 cm tief aus und bedecke sie vorsichtig mit Erde. Markiere jede Schale mit der entsprechenden Sorte.
  • Wärme und Feuchtigkeit: Tomatenkeimlinge benötigen Wärme (idealerweise 22-25°C) und hohe Luftfeuchtigkeit. Stelle die Schalen an einen warmen Ort (z.B. auf eine Heizmatte oder in der Nähe einer Heizung) und decke sie mit einer transparenten Folie oder einem Deckel ab, um die Feuchtigkeit zu halten. Lüfte die Schalen täglich kurz, um Schimmelbildung zu vermeiden.

3. Vom Keimling zur Jungpflanze:

  • Licht: Sobald die Keimlinge erscheinen (nach ca. 7-14 Tagen), entferne die Abdeckung und stelle die Schalen an einen hellen Ort, idealerweise unter eine Pflanzenlampe. Zu wenig Licht führt zu langen, dünnen Trieben, sogenannten “Geiltrieben”.
  • Pikieren: Wenn die Keimlinge ihr erstes echtes Blattpaar entwickelt haben (neben den Keimblättern), ist es Zeit zum Pikieren. Pikieren bedeutet, die einzelnen Pflänzchen vorsichtig aus der Anzuchtschale zu nehmen und in separate Töpfe mit größerem Volumen (ca. 8-10 cm Durchmesser) umzupflanzen. Achte darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen.
  • Pflege: Gieße die Jungpflanzen regelmäßig, aber vermeide Staunässe. Dünge sie nach dem Pikieren alle zwei Wochen mit einem milden Flüssigdünger.

4. Abhärten und Auspflanzen:

  • Abhärten: Bevor du die Tomatenpflanzen ins Freie pflanzt, musst du sie an die veränderten Bedingungen (Sonne, Wind, Temperatur) gewöhnen. Stelle die Pflanzen dazu für einige Tage stundenweise ins Freie, beginnend mit einer Stunde und steigernd bis zu mehreren Stunden pro Tag.
  • Auspflanzen: Sobald die Temperaturen konstant über 10°C liegen und keine Frostgefahr mehr besteht, kannst du die Tomatenpflanzen ins Freie pflanzen. Wähle einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Pflanze die Tomaten tiefer, als sie zuvor im Topf standen. Dadurch bilden sie zusätzliche Wurzeln am Stamm und werden stabiler.
  • Stützen: Je nach Sorte benötigen die Tomatenpflanzen eine Stütze (Tomatenstab, Rankgerüst), um das Gewicht der Früchte zu tragen.

5. Pflege während der Wachstumsperiode:

  • Gießen: Gieße die Tomatenpflanzen regelmäßig, besonders während trockener Perioden. Vermeide es, die Blätter zu benetzen, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
  • Düngen: Dünge die Tomatenpflanzen während der Wachstumsperiode regelmäßig mit einem Tomatendünger.
  • Ausgeizen: Entferne regelmäßig die Seitentriebe (Geiztriebe) in den Blattachseln, um das Wachstum der Haupttriebe und die Fruchtbildung zu fördern. Bei Buschtomaten ist das Ausgeizen meist nicht notwendig.
  • Schädlinge und Krankheiten: Achte auf Schädlinge und Krankheiten und bekämpfe sie frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen.

Geduld und Belohnung:

Die Anzucht von Tomaten aus Kernen erfordert Geduld und Sorgfalt, aber die Belohnung ist eine reiche Ernte mit aromatischen, selbstgezogenen Tomaten. Mit etwas Erfahrung wirst du bald zum Tomatenprofi und kannst dich an einer Vielfalt von Sorten erfreuen, die im Handel oft nicht erhältlich sind. Viel Erfolg!

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