Wie viel sollte man mit 70 Jahren wiegen?

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Mit zunehmendem Alter verändert sich das Idealgewicht. Für Menschen zwischen 70 und 75 Jahren liegt das Durchschnittsgewicht bei etwa 78 kg bei einer Größe von 1,70 m. Ab 75 Jahren sinkt es leicht auf rund 74 kg bei 1,68 m. Individuelle Faktoren spielen jedoch eine wichtige Rolle.

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Das Gewicht mit 70: Ein individueller Wert, kein starres Ideal

Mit 70 Jahren beginnt ein neuer Lebensabschnitt, geprägt von Ruhestand, neuen Möglichkeiten und – oft – auch veränderten körperlichen Voraussetzungen. Die Frage nach dem “richtigen” Gewicht ist in diesem Alter besonders relevant, doch eine pauschale Antwort gibt es nicht. Die Aussage “Mit 70 sollte man etwa 75-80 kg wiegen” ist zu ungenau und vernachlässigt entscheidende individuelle Faktoren.

Der im Einleitungspassus genannte Durchschnittswert (z.B. 78 kg bei 1,70 m) dient lediglich als grobe Orientierung und basiert auf statistischen Daten. Er berücksichtigt nicht die enorme Bandbreite an individuellen Faktoren, die das Idealgewicht eines 70-Jährigen beeinflussen:

  • Körperbau: Menschen mit breiteren Knochenbauweisen benötigen naturgemäß mehr Gewicht als zierlich gebaute Personen. Eine einfache Gewichtsangabe ignoriert diesen fundamentalen Unterschied.

  • Muskelmasse: Der Verlust an Muskelmasse (Sarkopenie) ist ein natürlicher Prozess des Alterns. Ein niedrigerer Muskelanteil führt zu einem geringeren Gesamtgewicht, ohne dass dies automatisch auf einen Mangel an Gesundheit schließen lässt. Eine vitalere, muskulösere Person kann bei gleicher Größe durchaus mehr wiegen als eine weniger aktive Person.

  • Gesundheitszustand: Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Gelenkprobleme beeinflussen das Idealgewicht und erfordern möglicherweise eine angepasste Ernährung und Bewegung. Ein Gewichtsverlust kann beispielsweise bei bestimmten Erkrankungen medizinisch notwendig sein, während er in anderen Fällen problematisch sein kann.

  • Aktivitätslevel: Ein aktiver 70-Jähriger, der regelmäßig Sport treibt und sich viel bewegt, kann ein höheres Gewicht haben als ein gleichaltriger, der eher sedentär lebt. Die Muskelmasse und der Stoffwechsel spielen hier eine entscheidende Rolle.

  • Genetische Faktoren: Die genetische Veranlagung beeinflusst Körperbau, Stoffwechsel und somit auch das natürliche Gewicht.

Anstatt sich an Durchschnittswerten zu orientieren, sollte der Fokus auf dem Body-Mass-Index (BMI) und vor allem auf der körperlichen Verfassung liegen. Ein normaler BMI (zwischen 18,5 und 24,9) dient als grobe Richtlinie, jedoch sollte er im Kontext der individuellen Faktoren betrachtet werden. Ein Arzt oder Ernährungsberater kann anhand einer umfassenden Anamnese und körperlicher Untersuchung eine fundierte Einschätzung des individuellen Idealgewichts liefern und Empfehlungen zu Ernährung und Bewegung geben.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden stehen im Vordergrund – nicht eine willkürliche Zahl auf der Waage. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist wichtiger als das reine Gewicht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um Ihre individuelle Situation zu besprechen und ein passendes Vorgehen zu finden.