Welche Flüssigkeit kann nicht frieren?

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Reines Wasser gefriert üblicherweise bei 0 Grad Celsius. Allerdings kann Wasser unter bestimmten Bedingungen, wie extrem langsamer Abkühlung oder in hochreiner Form, auch unterhalb dieses Punktes flüssig bleiben – ein Phänomen, das als Unterkühlung bekannt ist. Andere Flüssigkeiten haben jeweils eigene Gefrierpunkte, oft weit entfernt von 0 Grad.

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Die unergründliche Flüssigkeit: Gibt es etwas, das niemals gefriert?

Die Frage, welche Flüssigkeit nicht frieren kann, ist trügerisch. Denn „frieren“ impliziert einen Phasenübergang von flüssig zu fest, der bei jeder Substanz – zumindest theoretisch – bei einer bestimmten Temperatur stattfindet. Die Schwierigkeit liegt in der Definition von “frieren” und den Bedingungen, unter denen dieser Prozess abläuft. Reines Wasser gefriert bei 0°C, das ist allgemein bekannt. Doch selbst Wasser verhält sich nicht immer so vorhersehbar.

Unterkühlung: Wasser als Beispiel für eine scheinbare Ausnahme

Hochreines Wasser, frei von Verunreinigungen wie Staubpartikel oder Ionen, kann unter bestimmten Bedingungen deutlich unter 0°C flüssig bleiben. Dieses Phänomen nennt man Unterkühlung. Ohne Kristallisationskeime, um die sich Eiskristalle bilden können, bleibt das Wasser in einem metastabilen Zustand. Eine leichte Störung, wie beispielsweise eine Erschütterung oder das Einbringen eines Fremdkörpers, reicht dann aus, um die sofortige Kristallisation und damit das Gefrieren auszulösen.

Andere Flüssigkeiten und ihre Gefrierpunkte

Während Wasser mit seinem vergleichsweise hohen Siede- und niedrigen Gefrierpunkt eine Ausnahme darstellt, haben andere Flüssigkeiten ganz andere Eigenschaften. Quecksilber beispielsweise gefriert erst bei -38,83°C, Ethanol bei etwa -114°C und Helium sogar erst bei -272,2°C (nahe am absoluten Nullpunkt). Jede Flüssigkeit besitzt einen eigenen Gefrierpunkt, der von ihrem chemischen Aufbau und den zwischenmolekularen Kräften abhängt.

Gibt es also Flüssigkeiten, die nie gefrieren?

Im streng wissenschaftlichen Sinne: Nein. Bei ausreichend niedriger Temperatur wird jede Flüssigkeit in den festen Aggregatzustand übergehen. Die extreme Kälte des Weltalls und die damit verbundenen Temperaturen stellen jedoch eine praktische Grenze dar. Einige Flüssigkeiten, wie beispielsweise bestimmte ionische Flüssigkeiten, besitzen extrem niedrige Gefrierpunkte, die unter den Bedingungen auf der Erde nur schwer zu erreichen sind. Sie erscheinen daher – für praktische Zwecke – als nicht gefrierend.

Fazit:

Die Frage nach einer Flüssigkeit, die niemals gefriert, lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Während jede Substanz einen theoretischen Gefrierpunkt besitzt, können unterkühlung und extrem niedrige Gefriertemperaturen den Eindruck erwecken, dass manche Flüssigkeiten diesem Phasenübergang entgehen. Die wahre Antwort liegt im Verständnis der physikalischen und chemischen Eigenschaften der jeweiligen Substanz und den herrschenden Bedingungen.