Was zählt zu einem Notfall?

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Unvorhergesehene, lebensbedrohliche Zustände erfordern unmittelbares medizinisches Eingreifen. Zögern gefährdet die Gesundheit und kann irreversible Schäden oder den Tod zur Folge haben. Schnelle Reaktion ist essentiell für eine erfolgreiche Behandlung und das Überleben.

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Was zählt zu einem medizinischen Notfall?

Ein medizinischer Notfall ist eine plötzlich eintretende, lebensbedrohliche oder die Gesundheit schwerwiegend gefährdende Situation, die sofortiges medizinisches Eingreifen erfordert. Zögern kann zu irreversiblen Schäden, bleibenden Behinderungen oder sogar zum Tod führen. Die schnelle Erkennung und Reaktion auf Notfallsituationen ist daher entscheidend.

Während “lebensbedrohlich” eine eindeutige Dringlichkeit impliziert, ist die Abgrenzung zu “gesundheitsschädigend” oft schwieriger. Nicht jeder Schmerz oder jedes Unwohlsein stellt einen Notfall dar. Dennoch kann ein scheinbar harmloses Symptom Vorbote einer ernsthaften Erkrankung sein. Daher ist es wichtig, die Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen und im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Notruf zu wählen.

Folgende Situationen zählen eindeutig zu medizinischen Notfällen:

  • Starke Schmerzen in der Brust, die in Arme, Rücken, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen können, begleitet von Atemnot, Übelkeit oder Schweißausbrüchen: Verdacht auf Herzinfarkt.
  • Plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen, häufig einseitig im Gesicht, Arm oder Bein: Verdacht auf Schlaganfall.
  • Schwere Atemnot oder Atemstillstand: Erstickungsgefahr, allergische Reaktion, Asthmaanfall, Lungenentzündung.
  • Bewusstlosigkeit oder stark verminderte Reaktionsfähigkeit: Hirnblutung, Vergiftung, Unterzuckerung.
  • Starke Blutungen, die nicht zu stoppen sind: Verletzungen durch Unfälle, innere Blutungen.
  • Verbrennungen größeren Ausmaßes oder im Gesicht, an den Händen oder im Genitalbereich: Infektionsgefahr, Schockzustand.
  • Plötzliche, starke Bauchschmerzen: Blinddarmentzündung, Darmverschluss, Eileiterschwangerschaft.
  • Krampfanfälle: Epilepsie, Fieberkrampf, Vergiftung.
  • Vergiftungen: Einnahme von Medikamenten, Chemikalien oder Drogen in überhöhter Dosis.
  • Schwerwiegende allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock): Schwellungen im Gesicht und Hals, Atemnot, Kreislaufkollaps.
  • Hochgradiges Fieber, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern: Infektionskrankheiten, Meningitis.
  • Unfälle mit schweren Verletzungen: Knochenbrüche, offene Wunden, Kopfverletzungen.

Wann sollte man den Notruf 112 wählen?

Immer dann, wenn Lebensgefahr besteht oder bleibende Schäden drohen. Im Zweifelsfall lieber den Notruf wählen und die Situation von den Experten beurteilen lassen. Die Leitstelle kann beraten und die erforderlichen Maßnahmen einleiten. Scheuen Sie sich nicht, den Notruf zu wählen – es ist besser, einmal zu viel als einmal zu wenig anzurufen.

Zusätzlich zu den oben genannten Notfällen gibt es Situationen, die zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich sind, aber dennoch dringend medizinische Abklärung erfordern:

  • Anhaltendes Erbrechen oder Durchfall, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern: Dehydrierungsgefahr.
  • Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen, die anders sind als sonst: möglicherweise Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung.
  • Anhaltender Schwindel oder Benommenheit.
  • Starker Rückenschmerz mit Ausstrahlung ins Bein und/oder Taubheitsgefühl.

In diesen Fällen sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, entweder der Hausarzt oder der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117.

Dieser Artikel soll einen Überblick über medizinische Notfälle geben. Er ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Im Zweifelsfall immer einen Arzt konsultieren oder den Notruf 112 wählen.