Was tun, wenn OP Narbe nässt?

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Bei nässenden OP-Narben ist schnelles Handeln gefragt. Zuerst sollte das Wundsekret unter sterilen Bedingungen abgeleitet werden, eventuell im Rahmen einer Wundrevision. Um erneute Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern, empfiehlt sich besonders bei größeren Wundhöhlen die Anlage einer Redondrainage, die einen kontinuierlichen Abfluss ermöglicht.

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Nässende OP-Narbe: Ursachen, Behandlung und wann Sie zum Arzt sollten

Eine nässende Operationsnarbe ist kein seltenes Phänomen und kann verschiedene Ursachen haben. Während ein geringes, klares Sekret in den ersten Tagen nach einer Operation normal ist, deutet stärkeres, eitrig aussehendes oder übelriechendes Nässen auf eine Komplikation hin, die ärztlicher Behandlung bedarf. Panik ist jedoch nicht angebracht – mit der richtigen Vorgehensweise lässt sich die Situation meist schnell und effektiv in den Griff bekommen.

Mögliche Ursachen für eine nässende OP-Narbe:

  • Infektion: Dies ist die häufigste Ursache. Bakterien können in die Wunde eindringen und eine Infektion hervorrufen, die sich durch Eiter, Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerzen äußert. Das Wundsekret ist in diesem Fall meist trüb, gelblich oder grünlich und kann übel riechen.
  • Serom: Eine Ansammlung von seröser Flüssigkeit (gelbliches, klares Wundsekret) unter der Haut. Serome entstehen, wenn sich nach der Operation Lymphflüssigkeit ansammelt. Sie sind in der Regel nicht gefährlich, können aber die Heilung verzögern und unangenehm sein.
  • Hämatom: Eine Ansammlung von Blut unter der Haut. Hämatome zeigen sich meist als bläuliche Verfärbung der Haut und sind ebenfalls nicht immer besorgniserregend, können aber zu Druck und Schmerzen führen. Ein größeres Hämatom sollte jedoch ärztlich untersucht werden.
  • Fremdkörper: Verbliebene Nahtmaterialreste oder andere Fremdkörper in der Wunde können eine Entzündung und Nässen verursachen.
  • Wundheilungsstörung: Manchmal heilt die Wunde aufgrund von Vorerkrankungen (z.B. Diabetes) oder Medikamenteneinnahme langsamer und es kommt zu vermehrtem Wundsekret.

Was tun, wenn die OP-Narbe nässt?

Bei geringem, klaren Sekret und fehlendem Schmerz oder Rötung kann man die Wunde weiterhin regelmäßig mit sterilem Wundverband versorgen. Achten Sie auf eine gute Hygiene und verwenden Sie ausschließlich sterile Materialien. Häufiges Waschen mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife kann unterstützend wirken.

Sofort zum Arzt sollten Sie gehen, wenn:

  • Das Wundsekret eitrig, gelblich, grünlich oder bräunlich ist.
  • Die Narbe stark gerötet, geschwollen und schmerzhaft ist.
  • Fieber auftritt.
  • Der Schmerz zunimmt oder sich ausbreitet.
  • Die Narbe übel riecht.
  • Das Nässen stark zunimmt oder sich nicht bessert.

Ärtzliche Behandlung:

Der Arzt wird die Wunde untersuchen und die Ursache des Näsens feststellen. Mögliche Behandlungsmaßnahmen sind:

  • Wundreinigung und -revision: Die Wunde wird gereinigt und gegebenenfalls abgestorbenes Gewebe entfernt.
  • Antibiotika: Bei einer bakteriellen Infektion werden Antibiotika verabreicht.
  • Drainage: Bei größeren Flüssigkeitsansammlungen (Serom oder Hämatom) kann eine Drainage gelegt werden, um den Abfluss des Sekrets zu gewährleisten.
  • Wundverbandwechsel: Der Arzt wird Ihnen zeigen, wie Sie die Wunde richtig versorgen und den Verband wechseln.

Prävention:

Eine sorgfältige Wundpflege nach der Operation ist essentiell, um Komplikationen wie eine nässende Narbe zu vermeiden. Halten Sie die Wunde sauber und trocken, verwenden Sie sterile Verbände und befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes genau.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine nässende OP-Narbe sollte immer ärztlich abgeklärt werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Zögern Sie nicht, Ihren Arzt aufzusuchen, wenn Sie unsicher sind oder sich die Symptome verschlechtern. Eine frühzeitige Behandlung verhindert in der Regel schwerwiegendere Probleme und gewährleistet eine optimale Wundheilung.

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