Was tun, wenn beim Blutdruck der zweite Wert zu hoch ist?
Ein dauerhaft erhöhter unterer Blutdruckwert (Diastole) erfordert oft medikamentöse Unterstützung. Ärzte greifen häufig auf Diuretika zurück, die entwässernd wirken. Auch ACE-Hemmer, die die Gefäße erweitern, oder Betablocker, wie beispielsweise Nebivolol, können zur Senkung des diastolischen Blutdrucks eingesetzt werden. Diese Medikamente helfen, das Herz-Kreislauf-System zu entlasten.
Der zweite Wert ist zu hoch: Was bedeutet ein erhöhter diastolischer Blutdruck?
Ein Blutdruckwert besteht aus zwei Zahlen: dem systolischen (oberen) und dem diastolischen (unteren) Wert. Während der systolische Wert den Druck in den Arterien während der Herzschlagphase angibt, misst der diastolische Wert den Druck, wenn sich das Herz zwischen zwei Schlägen entspannt. Ein dauerhaft erhöhter diastolischer Blutdruck (z.B. über 90 mmHg) ist besorgniserregend und sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden, denn er ist ein unabhängiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Gegensatz zu einem isolierten hohen systolischen Blutdruck, der eher mit dem Alter einhergehen kann, deutet ein erhöhter diastolischer Wert oft auf eine zugrundeliegende Erkrankung hin.
Warum ist ein hoher diastolischer Blutdruck gefährlich?
Ein erhöhter diastolischer Wert zeigt an, dass die Arterien dauerhaft verengt und verspannt sind. Dies führt zu einer erhöhten Belastung des Herzens, da dieses stärker pumpen muss, um das Blut durch die verengten Gefäße zu pressen. Die dauerhafte Belastung kann zu verschiedenen schwerwiegenden Erkrankungen führen, darunter:
- Herzinfarkt: Die erhöhte Belastung des Herzens kann zu Sauerstoffmangel im Herzmuskel führen.
- Schlaganfall: Verengte Arterien erhöhen das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, die ein Gefäß im Gehirn verstopfen können.
- Herzinsuffizienz: Das Herz kann auf Dauer die erhöhte Belastung nicht mehr kompensieren und schwächt sich ab.
- Nierenversagen: Die Nieren sind auf eine ausreichende Durchblutung angewiesen. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt sie.
- Aortendissektion: Eine Rissbildung in der Hauptschlagader.
Ursachen für einen erhöhten diastolischen Blutdruck:
Die Ursachen für einen erhöhten diastolischen Blutdruck sind vielfältig und reichen von Lebensstilfaktoren bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Dazu gehören:
- Ungesunde Ernährung: Hoch in Natrium und ungesunden Fetten.
- Bewegungsmangel: Fehlende körperliche Aktivität.
- Übergewicht/Adipositas: Erhöhtes Körpergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System.
- Rauchen: Schädigt die Blutgefäße.
- Alkoholmissbrauch: Erhöht den Blutdruck.
- Stress: Kann den Blutdruck vorübergehend, aber auch langfristig erhöhen.
- Schlafapnoe: Atempausen im Schlaf.
- Nierenkrankheiten: Beeinträchtigen die Blutdruckregulation.
- Endokrine Erkrankungen: z.B. Schilddrüsenerkrankungen oder Cushing-Syndrom.
Therapie eines erhöhten diastolischen Blutdrucks:
Die Behandlung eines dauerhaft erhöhten diastolischen Blutdrucks erfolgt in erster Linie durch eine Lebensstiländerung, die folgende Punkte umfasst:
- Ernährungsumstellung: Reduktion von Natrium, ungesunden Fetten und Zucker. Mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
- Regelmäßige Bewegung: Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren.
- Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht oder Adipositas.
- Raucherentwöhnung: Bei Rauchern.
- Stressbewältigung: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation.
- Alkoholreduktion: Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum.
Medikamentöse Therapie:
In vielen Fällen ist eine Lebensstiländerung allein nicht ausreichend, um den diastolischen Blutdruck ausreichend zu senken. Dann kommen Medikamente zum Einsatz, wie beispielsweise:
- Diuretika: Fördern die Wasserausscheidung und senken so das Blutvolumen.
- ACE-Hemmer: Weiten die Blutgefäße und reduzieren den Widerstand gegen den Blutfluss.
- Betablocker: Verlangsamen den Herzschlag und senken den Blutdruck.
- Sartane (Angiotensin-II-Rezeptorblocker): Ähnliche Wirkung wie ACE-Hemmer.
- Kalziumkanalblocker: Entspannen die Blutgefäße.
Wichtig: Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt keinesfalls den Besuch beim Arzt. Ein erhöhter diastolischer Blutdruck erfordert eine gründliche ärztliche Abklärung und individuelle Therapieplanung. Nur ein Arzt kann die richtige Diagnose stellen und die passende Behandlung empfehlen. Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie einen erhöhten diastolischen Blutdruck haben oder Bedenken haben.
#Blutdruck Hoch#Hohe Diastole#Zweiter WertKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.