Was sind die 6 Regeln?

9 Sicht

Patientensicherheit erfordert präzise Medikation. Sechs entscheidende Faktoren garantieren dies: korrekte Person, Medikament, Dosis, Darreichungsform, Zeitpunkt und ärztliche Anordnung. Fehlervermeidung durch strikte Einhaltung dieser Richtlinien ist unerlässlich.

Kommentar 0 mag

Sechs Regeln für sichere Medikamentengabe: Präzision im Fokus

Patientensicherheit steht und fällt mit der korrekten Medikamentengabe. Sechs elementare Regeln, auch bekannt als die 6-R-Regel, bilden das Fundament für eine präzise und sichere Medikation und minimieren das Risiko von Medikationsfehlern. Diese Regeln dienen als Leitfaden für medizinisches Fachpersonal und sollten in jeder Phase der Medikamentenverabreichung konsequent angewendet werden.

1. Richtiger Patient: Identifizieren Sie den Patienten zweifelsfrei anhand von mindestens zwei unabhängigen Merkmalen, wie Name, Geburtsdatum und Patientenidentifikationsnummer. Vermeiden Sie Verwechslungen, besonders in Mehrbettzimmern oder bei Patienten mit ähnlichen Namen. Aktive Beteiligung des Patienten bei der Identifikation ist empfehlenswert.

2. Richtiges Medikament: Überprüfen Sie sorgfältig den Namen des Medikaments auf der Verordnung und dem Behältnis. Achten Sie auf ähnliche Namen und überprüfen Sie die Indikation. Im Zweifelsfall konsultieren Sie den behandelnden Arzt oder Apotheker.

3. Richtige Dosierung: Vergewissern Sie sich, dass die verordnete Dosis korrekt ist und zur Indikation, dem Alter und dem Zustand des Patienten passt. Rechnen Sie Dosierungen sorgfältig um, besonders bei pädiatrischen oder geriatrischen Patienten. Verwenden Sie standardisierte Messinstrumente und dokumentieren Sie die verabreichte Dosis.

4. Richtige Darreichungsform: Die Darreichungsform (z.B. Tablette, Kapsel, Injektion, Infusion) muss der Verordnung entsprechen. Achten Sie auf spezielle Anforderungen, wie z.B. die Notwendigkeit des Zerkleinerns oder Auflösens von Tabletten. Beachten Sie die Kompatibilität bei intravenöser Verabreichung.

5. Richtiger Zeitpunkt: Verabreichen Sie das Medikament zum richtigen Zeitpunkt gemäß der ärztlichen Verordnung. Beachten Sie die Einnahmevorschriften (z.B. nüchtern, vor dem Essen, nach dem Essen) und die Abstände zwischen den einzelnen Dosen. Dokumentieren Sie den Zeitpunkt der Verabreichung.

6. Richtige Dokumentation: Eine lückenlose Dokumentation aller Schritte der Medikamentengabe ist unerlässlich. Dokumentieren Sie das verabreichte Medikament, die Dosis, die Darreichungsform, den Zeitpunkt und die Reaktion des Patienten. Diese Dokumentation dient der Transparenz, der Nachverfolgbarkeit und der Fehlervermeidung.

Die konsequente Anwendung der 6-R-Regel in Verbindung mit einer offenen Kommunikationskultur und einem systematischen Fehlermanagement trägt maßgeblich zur Patientensicherheit bei und minimiert das Risiko von Medikationsfehlern. Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen für medizinisches Personal sind entscheidend, um die Einhaltung dieser Richtlinien zu gewährleisten und die Qualität der Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern.