Sind Haare noch fettig, wenn man sie nur mit Wasser wäscht?

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Das Auslassen von Shampoo beeinflusst die Talgproduktion nicht. Hormonelle Faktoren steuern die Fettproduktion der Kopfhaut, wodurch Haare auch bei ausschließlicher Verwendung von Wasser fettig bleiben können. Eine Reduzierung des Fettens ist ein Irrglaube.

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Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema aus einer neuen Perspektive beleuchtet und sich von bestehenden Inhalten abgrenzt:

Mythos oder Wahrheit: Werden Haare wirklich weniger fettig, wenn man nur noch Wasser verwendet?

In der Welt der Haarpflege kursieren unzählige Ratschläge und vermeintliche Geheimtipps. Einer davon hält sich hartnäckig: Wer auf Shampoo verzichtet und seine Haare nur noch mit Wasser wäscht, soll langfristig eine geringere Talgproduktion erreichen und somit weniger fettige Haare haben. Doch was ist dran an dieser Behauptung? Wir haben uns das genauer angesehen und räumen mit einigen Missverständnissen auf.

Die Illusion der reduzierten Talgproduktion

Die Idee hinter dem “No-Poo”-Trend (also dem Verzicht auf Shampoo) ist, dass aggressive Inhaltsstoffe in Shampoos die Kopfhaut austrocknen. Diese Trockenheit soll die Talgdrüsen dazu anregen, noch mehr Fett zu produzieren, um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen. Indem man Shampoo weglässt, so die Theorie, reguliert sich die Talgproduktion von selbst.

Leider ist diese Vorstellung jedoch nicht ganz korrekt. Die Talgproduktion unserer Kopfhaut wird hauptsächlich durch hormonelle Faktoren gesteuert. Hormone wie Androgene (männliche Geschlechtshormone) spielen eine entscheidende Rolle bei der Aktivität der Talgdrüsen. Das bedeutet, dass die Menge an Fett, die unsere Kopfhaut produziert, in erster Linie von unserem inneren Gleichgewicht abhängt und nicht davon, welche Produkte wir äußerlich anwenden oder eben nicht anwenden.

Warum Haare auch bei ausschließlicher Wasserwäsche fettig bleiben

Auch wenn Sie Ihr Haar nur noch mit Wasser waschen, werden Sie feststellen, dass es nach einiger Zeit wieder fettig wird. Das liegt daran, dass der Talg weiterhin produziert wird und sich auf der Kopfhaut und den Haaren ansammelt. Wasser allein ist oft nicht ausreichend, um diesen Talg effektiv zu entfernen, insbesondere wenn er mit Schmutz, Staub und Stylingprodukten vermischt ist.

Die Rolle von Shampoo und alternativen Reinigungsmethoden

Shampoo enthält Tenside, also waschaktive Substanzen, die Fett und Schmutz binden und es ermöglichen, diese mit Wasser auszuspülen. Wenn man Shampoo weglässt, muss man alternative Methoden finden, um die Haare zu reinigen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Conditioner-Wäsche (Co-Washing): Hierbei wird das Haar mit einem milden Conditioner gewaschen, der ebenfalls reinigende Eigenschaften hat, aber weniger austrocknend wirkt als Shampoo.
  • Natron-Wäsche: Eine Mischung aus Natron und Wasser kann als natürliches Shampoo verwendet werden, sollte aber aufgrund des hohen pH-Werts nur selten angewendet werden, um die Kopfhaut nicht zu reizen.
  • Roggenmehl-Wäsche: Roggenmehl enthält Saponine, die eine reinigende Wirkung haben.

Fazit: Es ist komplizierter als gedacht

Ob der Verzicht auf Shampoo für Sie persönlich funktioniert, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Ihrem Haartyp, Ihrer Kopfhautbeschaffenheit und Ihren individuellen Bedürfnissen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Talgproduktion in erster Linie durch Hormone gesteuert wird und nicht durch die Verwendung oder Nichtverwendung von Shampoo. Eine Reduzierung des Fettens ist somit eher ein Irrglaube.

Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Reinigungsmethoden, aber beobachten Sie dabei genau, wie Ihre Haare und Ihre Kopfhaut reagieren. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Dermatologen oder Friseur zu konsultieren, um die beste Pflegeroutine für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.