Kann man sich heute noch schriftlich bewerben?

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Obwohl digitale Bewerbungen an Bedeutung gewinnen, bleibt die schriftliche Bewerbung per Post relevant. Gerade bei größeren Unternehmen und traditionellen Branchen wird eine hochwertige Bewerbungsmappe oft geschätzt und zeigt Engagement. E-Mail-Bewerbungen finden eher bei kleineren Firmen oder für bestimmte Positionen Anklang, die explizit danach verlangen. Die klassische Bewerbung hat also noch lange nicht ausgedient.

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Die schriftliche Bewerbung: Auslaufmodell oder bewährte Strategie?

Die digitale Revolution hat nahezu alle Lebensbereiche erfasst, und auch das Bewerbungsverfahren ist stark verändert worden. E-Mail-Bewerbungen mit angehängtem Lebenslauf sind zum Standard geworden. Doch bedeutet dies das Aus für die klassische, schriftliche Bewerbung per Post? Die Antwort ist deutlich differenzierter, als ein einfaches „Ja“ oder „Nein“ vermuten lässt.

Während digitale Bewerbungen in vielen Bereichen die gängige Praxis darstellen, insbesondere bei kleineren Unternehmen und in Start-up-Umgebungen, behält die schriftliche Bewerbung – die klassische Bewerbungsmappe – ihre Bedeutung, und zwar aus mehreren Gründen:

1. Der Faktor des “Hands-on”-Engagements: Eine sorgfältig zusammengestellte Bewerbungsmappe, die per Post verschickt wird, signalisiert dem potentiellen Arbeitgeber ein höheres Maß an Engagement und Sorgfalt. Die Mühe, die in die Gestaltung und den Versand investiert wird, kann nicht durch ein schnell geschriebenes E-Mail ersetzt werden. Sie zeugt von einer gewissenhaften Arbeitsweise und einem respektvollen Umgang mit dem Bewerbungsprozess. Dies ist besonders in konservativeren Branchen oder bei etablierten Unternehmen von Bedeutung.

2. Der “Wow-Effekt” der hochwertigen Präsentation: Eine gut gestaltete Bewerbungsmappe kann im positiven Sinne auffallen. Hochwertiges Papier, eine professionelle Gestaltung und die sorgsame Auswahl der beigefügten Unterlagen (z.B. Zeugnisse, Zertifikate) hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Dieser visuelle Aspekt kann entscheidend sein, insbesondere wenn sich viele Bewerber um eine Stelle bewerben. Die digitale Bewerbung bietet diese Möglichkeit der individuellen Präsentation in der Regel nicht im gleichen Umfang.

3. Der Umgang mit großen Datenmengen: Große Unternehmen erhalten täglich hunderte, wenn nicht tausende Bewerbungen per E-Mail. Im Chaos der digitalen Flut kann eine gut strukturierte Bewerbungsmappe leichter auffallen und gezielt bearbeitet werden. Sie bietet eine klarere Übersicht und erleichtert die interne Bearbeitung.

4. Die explizite Anforderung: Es gibt immer noch Unternehmen und Stellenanzeigen, die explizit eine schriftliche Bewerbung fordern. Hier ist die Einhaltung der Vorgaben essentiell für den weiteren Bewerbungsprozess.

Fazit:

Die schriftliche Bewerbung ist nicht obsolet. Sie ist nach wie vor ein wichtiges Instrument, das in bestimmten Kontexten entscheidende Vorteile gegenüber der E-Mail-Bewerbung bietet. Ob sich eine schriftliche oder eine digitale Bewerbung besser eignet, hängt stark vom jeweiligen Unternehmen, der Branche und der ausgeschriebenen Position ab. Eine gründliche Recherche und die Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten sind daher unerlässlich, um die optimale Bewerbungsstrategie zu wählen. Die Entscheidung “Papier oder Pixel” sollte wohlüberlegt getroffen werden und auf den Einzelfall abgestimmt sein.

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