Kann man auf alten Rasen Mutterboden bekommen?

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Verwunschene Rasenflächen erwachen dank nährstoffreichem Mutterboden zu neuem Leben. Seine mineralische Fülle belebt abgestorbene Grasnarben und fördert kräftiges Wachstum. Frische Muttererde revitalisiert den Boden und schafft die Grundlage für ein üppiges, grünes Grasmeer. Ein gesunder Boden, ein gesunder Rasen.

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Mutterboden aus altem Rasen: Recycling statt Neukauf?

Ein sattgrüner, dichter Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Doch was tun, wenn der geliebte Rasen verfilzt, vertrocknet oder von Unkraut überwuchert ist? Die naheliegende Lösung scheint der Austausch des gesamten Rasens inklusive des darunterliegenden Bodens zu sein. Doch bevor man sich an die aufwändige und kostenintensive Entsorgung des alten Rasens und den Neukauf von Mutterboden macht, stellt sich die Frage: Kann man den Mutterboden aus dem alten Rasen überhaupt verwenden? Die Antwort ist: prinzipiell ja, aber mit Einschränkungen.

Der alte Rasen – ein komplexes System: Der Mutterboden unter einer alten Rasenfläche ist nicht einfach nur Erde. Er enthält neben mineralischen Bestandteilen eine komplexe Mischung aus organischen Materialien wie abgestorbenem Gras, Wurzeln, Pilzen und Mikroorganismen. Die Qualität dieses Bodens hängt stark vom Alter des Rasens, der Pflege und den vorherrschenden Bodenbedingungen ab.

Wann ist der alte Mutterboden wiederverwendbar?

  • Gesunder Rasen: Bei einem Rasen, der lediglich aus optischen Gründen erneuert wird und ansonsten gesund ist (keine sichtbare Verdichtung, keine starken Unkrautprobleme, keine sichtbare Schädlingsbefall), kann der Mutterboden oft wiederverwendet werden. Hier ist eine gründliche Belüftung und das Einarbeiten von Kompost oft ausreichend, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Nährstoffversorgung zu optimieren.

  • Verfilzter Rasen: Ein stark verfilzter Rasen mit einer dichten Matte aus abgestorbenem Gras benötigt eine intensivere Bearbeitung. Hier sollte der alte Rasen gründlich entfernt und der Mutterboden durchgesiebt werden. Grobe Verfilzungen und größere Unkrautreste müssen entfernt werden. Das verbliebene Material kann anschließend mit Kompost und gegebenenfalls Sand vermischt und wieder eingearbeitet werden.

  • Problematik: Bei stark verdichtetem Boden, starkem Schädlingsbefall (z.B. durch Engerlinge) oder hohem Unkrautanteil ist die Wiederverwendung des Mutterbodens kritisch zu sehen. In solchen Fällen ist eine umfassende Bodenanalyse ratsam, um eventuelle Schadstoffe oder Nährstoffmängel zu erkennen. Hier kann es sinnvoller sein, den alten Mutterboden zu entsorgen und neuen, hochwertigen Mutterboden zu verwenden.

Vorbereitung des alten Mutterbodens:

Unabhängig vom Zustand des Rasens sollte der alte Mutterboden vor der Wiederverwendung immer gründlich bearbeitet werden. Dies beinhaltet:

  • Entfernung des alten Rasens: Dieser kann mit einem Vertikutierer entfernt oder mit einer Grabegabel abgetragen werden.
  • Sichtung: Entfernen Sie grobe Steine, Unkrautreste und stark verfilzte Grassoden.
  • Belüftung: Lockern Sie den Boden gründlich auf, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.
  • Kompostierung/Verbesserung: Vermischen Sie den alten Mutterboden mit Kompost, um die Nährstoffversorgung zu verbessern und die Bodenstruktur zu optimieren. Bei Bedarf kann auch Sand beigemischt werden, um die Drainage zu verbessern.

Fazit: Die Wiederverwendung von Mutterboden aus altem Rasen ist eine umweltfreundliche und kostensparende Möglichkeit, den Boden für einen neuen Rasen vorzubereiten. Ob dies möglich ist, hängt jedoch vom Zustand des alten Rasens und des Mutterbodens ab. Eine sorgfältige Beurteilung und gegebenenfalls eine Bodenanalyse sind daher empfehlenswert. Bei starken Problemen sollte man sich nicht scheuen, auf neuen Mutterboden zurückzugreifen, um langfristig einen gesunden und schönen Rasen zu gewährleisten.

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