Ist Sonnenlicht gut gegen Pickel?

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Sonnenlicht kann Pickel kurzzeitig durch Austrocknung und Verdickung der Haut verbessern. Zusätzlich produziert der Körper durch UVB-Strahlung Vitamin D, welches positive Effekte auf die Gesundheit hat. Allerdings sollte man Sonnenschutz verwenden, um Hautschäden zu vermeiden.

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Sonnenlicht und Akne: Fluch oder Segen? Ein differenzierter Blick

Sonnenlicht und Akne – eine Beziehung, die von vielen als einfach positiv wahrgenommen wird: Die Sonne trocknet die Haut aus, Pickel scheinen zu verschwinden. Doch so einfach ist die Sache nicht. Die kurzfristige Verbesserung durch Sonnenbestrahlung ist ein zweischneidiges Schwert, das langfristig mehr schaden als nutzen kann.

Der scheinbare positive Effekt beruht auf der austrocknenden Wirkung der UV-Strahlung. Diese führt zu einer Verdickung der obersten Hautschicht, wodurch entzündete Pickel zunächst kleiner und weniger sichtbar werden. Zusätzlich stimuliert UVB-Licht die körpereigene Vitamin-D-Produktion. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle in vielen Körperfunktionen, und es gibt Hinweise darauf, dass ein Vitamin-D-Mangel die Akne verschlimmern kann. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kann also indirekt zur Verbesserung des Hautbildes beitragen.

Aber Vorsicht: Die scheinbare Verbesserung ist trügerisch. Die langfristigen Schäden durch übermäßige Sonnenbestrahlung überwiegen bei Weitem die kurzfristigen Vorteile. UV-Strahlung schädigt die Haut irreparabel, beschleunigt den Alterungsprozess (Photoaging) und erhöht das Risiko für Hautkrebs, einschließlich des aggressiven Melanoms. Die Austrocknung der Haut durch Sonne kann zwar kurzfristig die Akne mildern, führt aber gleichzeitig zu einer erhöhten Empfindlichkeit und einem gestörten Hautgleichgewicht. Dies kann langfristig zu verstärkter Aknebildung, Irritationen und einer vermehrten Bildung von Falten führen.

Daher ist die gezielte Nutzung von Sonnenlicht zur Behandlung von Akne absolut abzuraten. Eine kurzzeitige, moderate Sonnenexposition im Rahmen eines normalen Alltags ist natürlich nicht zu vermeiden und im Hinblick auf die Vitamin-D-Synthese sogar erwünscht, aber dies sollte stets mit einem ausreichenden Sonnenschutz (mindestens LSF 30, breitbandiger Schutz gegen UVA und UVB) kombiniert werden.

Statt sich der Sonne auszusetzen, sollten Betroffene auf bewährte Aknebehandlungen zurückgreifen: Dazu gehören unter anderem die Anwendung von geeigneten Cremes und Lotionen mit Wirkstoffen wie Benzoylperoxid oder Salicylsäure, sowie gegebenenfalls eine dermatologische Beratung und Behandlung. Eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise tragen ebenfalls zur Verbesserung des Hautbildes bei.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Sonnenlicht kann zwar kurzfristig einen positiven Effekt auf Akne haben, die Risiken für die Hautgesundheit sind jedoch unverhältnismäßig hoch. Eine gezielte Behandlung durch einen Dermatologen und die konsequente Verwendung von Sonnenschutz sind deutlich effektivere und sicherere Wege zur Bekämpfung von Akne.