Was verändert den Geruch der Scheide?

14 Sicht

Hormonschwankungen während Lebensphasen wie Schwangerschaft oder Wechseljahre sowie Erkrankungen können Geruchsveränderungen der Scheide hervorrufen.

Kommentar 0 mag

Der veränderliche Duft der Vagina: Ursachen und wann Sie zum Arzt sollten

Der Geruch der Vagina ist ein komplexes Thema, das von vielen Faktoren beeinflusst wird und oft mit Unsicherheit und Scham behaftet ist. Ein leicht säuerlicher Geruch ist völlig normal und wird durch die natürliche Bakterienflora der Scheide verursacht. Änderungen dieses Geruchs hingegen können verschiedene Ursachen haben und verdienen Aufmerksamkeit. Einzigartig ist der individuelle Duft – wie ein Fingerabdruck –, der sich im Laufe des Lebens verändert und von Frau zu Frau unterschiedlich ist. Doch wann sollten Sie sich Sorgen machen?

Natürliche Schwankungen:

  • Menstruationszyklus: Der Geruch der Scheide kann im Laufe des Menstruationszyklus leicht variieren, insbesondere während der Menstruation selbst, aufgrund von Blut und Absonderungen. Eine verstärkte Durchblutung der Schleimhaut kann ebenfalls einen Einfluss haben.
  • Schwangerschaft: Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft beeinflussen die Vaginalflora und können zu einem intensiveren oder veränderten Geruch führen. Die erhöhte Durchblutung und die vermehrte Sekretion tragen dazu bei.
  • Sexuelle Erregung: Die vermehrte Durchblutung und Sekretion während der sexuellen Erregung können den Geruch der Vagina beeinflussen.
  • Menopause: Der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren verändert das Scheidenmilieu und kann zu Veränderungen des Geruchs führen, oft in Verbindung mit Scheidentrockenheit.

Medizinische Ursachen für Geruchsveränderungen:

  • Vaginale Infektionen: Bakterielle Vaginose (BV), Pilzinfektionen (Candidose) und andere Infektionen verändern die Zusammensetzung der Scheidenflora und können zu einem ungewöhnlichen Geruch führen, der oft fischartig, stechend oder bei Pilzinfektionen eher süßlich riecht.
  • Sexuell übertragbare Infektionen (STIs): Einige STIs wie Chlamydien oder Gonorrhö können ebenfalls zu einem veränderten Vaginalgeruch führen, oft in Verbindung mit anderen Symptomen wie Ausfluss, Juckreiz oder Schmerzen.
  • Fremdkörper: Vergessene Tampons oder andere Fremdkörper in der Vagina können zu einem unangenehmen Geruch führen und eine Infektion begünstigen.
  • Zuckerkrankheit: Unbehandelter Diabetes kann zu einer Veränderung des Vaginalgeruchs beitragen.
  • Tumore: In seltenen Fällen kann ein ungewöhnlicher Geruch auf eine zugrundeliegende Erkrankung wie einen Tumor hinweisen. Dies ist jedoch eher mit weiteren Symptomen verbunden.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Ein veränderter Vaginalgeruch sollte nicht leichtfertig abgetan werden. Suchen Sie Ihren Frauenarzt oder Gynäkologen auf, wenn:

  • Der Geruch stark, unangenehm oder ungewöhnlich ist (z.B. fischartig, faulig).
  • Der Geruch mit anderen Symptomen einhergeht, wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Ausfluss (Farbe, Konsistenz), Blutungen oder Fieber.
  • Der Geruch sich trotz Hygienemaßnahmen nicht verändert.
  • Sie unsicher sind, ob der Geruch normal ist.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können viele Probleme vermeiden und Ihre Gesundheit schützen. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt offen über Ihre Bedenken zu sprechen. Eine umfassende Untersuchung kann die Ursache klären und die passende Therapie ermöglichen. Selbst eine scheinbar banale Veränderung des Geruchs kann ein Hinweis auf eine behandelbare Erkrankung sein.