Warum wird die Haut im Winter wieder heller?

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Im Winter verringert sich die Sonneneinstrahlung, was zu einer verminderten Melaninproduktion führt. Gleichzeitig baut der Körper bestehende Pigmente ab und die Kälte verengt die Blutgefäße, wodurch die Haut weniger durchblutet und somit blasser erscheint.

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Der Winter-Teint: Warum unsere Haut im Winter heller wird

Der Wintereinbruch bringt nicht nur Schnee und Kälte, sondern auch eine Veränderung unserer Haut: Sie wirkt oft heller, ja fast schon blasser als im Sommer. Dieser Effekt ist kein Zufall, sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die wir im Folgenden genauer beleuchten. Die oft zitierte, vereinfachte Erklärung – weniger Sonne bedeutet weniger Melanin – greift zwar einen wichtigen Aspekt auf, erklärt aber nicht die gesamte Komplexität des Phänomens.

Die Rolle des Sonnenlichts und des Melanins: Die Sonne ist der wichtigste Auslöser für die Melaninproduktion in unserer Haut. Melanin ist ein Pigment, das die Haut vor schädlicher UV-Strahlung schützt und ihr die typische Bräune verleiht. Im Winter reduziert sich die Sonneneinstrahlung deutlich. Die Haut erhält weniger UV-Licht, was zu einer verringerten Melaninproduktion führt. Bestehende Melaninpigmente werden aber nicht einfach “ausgeschaltet”, sondern nach wie vor abgebaut. Dieser natürliche Abbauprozess ist im Winter sichtbar, da die Neubildung von Melanin durch die reduzierte Sonneneinstrahlung geringer ist. Es kommt also nicht nur zu einem Stillstand der Pigmentherstellung, sondern auch zu einem sichtbaren Abbau.

Der Einfluss der Kälte und der Durchblutung: Neben der verminderten Sonneneinstrahlung spielt die Kälte eine entscheidende Rolle. Um die Körperkerntemperatur zu erhalten, verengt der Körper im Winter die Blutgefäße in der Hautperipherie – eine sogenannte Vasokonstriktion. Dies führt zu einer geringeren Durchblutung der Haut. Da das Blut Sauerstoff und rote Blutkörperchen enthält, die für den rötlichen Farbton der Haut mitverantwortlich sind, erscheint die Haut bei verringerter Durchblutung blasser. Dieser Effekt verstärkt die Wirkung der reduzierten Melaninproduktion.

Individuelle Unterschiede: Es ist wichtig zu beachten, dass die Veränderung des Hauttons im Winter von Person zu Person unterschiedlich stark ausfällt. Die Menge des bereits vorhandenen Melanins, der Hauttyp und die individuelle Reaktion auf Kälte beeinflussen das Ausmaß der Aufhellung. Personen mit von Natur aus dunklerer Haut werden die Veränderung möglicherweise weniger deutlich wahrnehmen als Menschen mit heller Haut.

Fazit: Die Aufhellung der Haut im Winter ist also nicht allein auf die geringere Melaninproduktion durch verminderte Sonneneinstrahlung zurückzuführen, sondern auf ein komplexes Zusammenspiel aus reduzierter Melaninproduktion, dem natürlichen Abbau bestehender Pigmente und der durch die Kälte bedingten Vasokonstriktion und verringerten Durchblutung. Dieser natürliche Prozess ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Eine ausreichende Hautpflege, die den spezifischen Bedürfnissen der Haut im Winter entspricht, ist jedoch empfehlenswert.