Sind Pickel mit 20 normal?

9 Sicht
Akne im Erwachsenenalter ist weit verbreitet und betrifft Frauen häufiger als Männer. Statistiken zeigen eine signifikante Prävalenz bei Frauen in den Zwanzigern, die sich auch in höheren Altersgruppen fortsetzt, wenngleich abnehmend. Hormonschwankungen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Kommentar 0 mag

Mit 20 und Pickeln? Ganz normal! – Ursachen und Lösungsansätze

Pickel mit 20 Jahren? Für viele fühlt sich das an wie ein Rückschritt, eine ungewollte Reminiszenz an die Pubertät. Doch weit gefehlt: Akne im Erwachsenenalter, auch bekannt als Acne tarda, ist weit verbreitet und keineswegs ungewöhnlich. Im Gegenteil: Statistisch gesehen betrifft sie Frauen in den Zwanzigern besonders häufig und zeigt sich bei einem erheblichen Teil der Bevölkerung auch noch in höheren Altersgruppen. Der Mythos der „reinen Haut nach der Pubertät“ ist also eindeutig widerlegt.

Warum aber treten Pickel im Erwachsenenalter auf, obwohl die hormonellen Veränderungen der Pubertät eigentlich abgeschlossen sind? Die Antwort liegt in den komplexen Wechselwirkungen verschiedener Faktoren:

Hormone: Die Hauptverdächtigen

Auch wenn der pubertäre Hormonsturm vorbei ist, spielen hormonelle Schwankungen weiterhin eine entscheidende Rolle. Der weibliche Zyklus beispielsweise führt zu regelmäßigen Hormonfluktuationen, die die Talgproduktion beeinflussen können. Stresshormone, aber auch hormonelle Veränderungen durch die Einnahme der Pille oder andere Medikamente können ebenfalls Auslöser für Akne sein. Besonders Androgene, männliche Geschlechtshormone, die auch im weiblichen Körper vorkommen, stimulieren die Talgdrüsen und begünstigen so die Entstehung von Pickeln.

Weitere Einflussfaktoren:

  • Genetik: Eine familiäre Vorbelastung spielt eine wichtige Rolle. Hat man bereits in der Pubertät unter Akne gelitten, ist das Risiko für Acne tarda erhöht.
  • Ernährung: Eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker, Milchprodukten und verarbeiteten Lebensmitteln kann die Akne verschlimmern.
  • Kosmetik: Komedogen (porenaufschließende) Inhaltsstoffe in Make-up, Cremes und Sonnenschutz können die Poren verstopfen und Entzündungen begünstigen.
  • Stress: Stresshormone beeinflussen die Talgproduktion und können Akne-Schübe auslösen.
  • Umweltfaktoren: Luftverschmutzung und UV-Strahlung können die Haut reizen und die Entstehung von Pickeln fördern.

Was kann man tun?

Bei leichter Akne kann eine konsequente Hautpflege mit Produkten für unreine Haut helfen. Wichtig ist, die Haut sanft zu reinigen, ohne sie auszutrocknen, und auf nicht-komedogene Produkte zu achten. Bei stärkerer Akne sollte unbedingt ein Hautarzt aufgesucht werden. Dieser kann die Ursache der Akne diagnostizieren und eine geeignete Behandlung empfehlen, die je nach Schweregrad von topischen Cremes über Antibiotika bis hin zu isotretinoin reichen kann. Eine professionelle Hautreinigung kann ebenfalls hilfreich sein.

Fazit:

Pickel mit 20 sind nicht ungewöhnlich und kein Grund zur Panik. Wichtig ist, die Ursachen zu verstehen und die richtige Strategie zur Bekämpfung der Akne zu finden. Eine gesunde Lebensweise, eine angepasste Hautpflege und gegebenenfalls die Beratung durch einen Hautarzt können helfen, die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen und ein klares Hautbild zu erreichen. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein und es gibt effektive Lösungen!