Welche Mineralien fördern Nierensteine?

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Ein Überschuss an Oxalat im Körper, begünstigt durch Kalziummangel im Darm, erhöht das Risiko für Nierensteine. Die Hauptursache hierfür sind Kalziumoxalatkristalle, die sich in den Nieren ablagern und zu schmerzhaften Steinen verhärten. Eine ausgewogene Ernährung ist daher essentiell.

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Welche Mineralien fördern Nierensteine? – Ein komplexes Zusammenspiel

Nierensteine sind eine schmerzhafte und weit verbreitete Erkrankung. Während ein Überschuss an Oxalat, oft in Verbindung mit einem relativen Kalziummangel im Darm, tatsächlich ein erhöhtes Risiko darstellt, ist die Aussage „bestimmte Mineralien fördern Nierensteine“ eine Vereinfachung. Die Entstehung von Nierensteinen ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, darunter genetische Veranlagung, Flüssigkeitszufuhr und die Zusammensetzung der Nahrung. Es gibt nicht die Mineralien, die eindeutig und isoliert Nierensteine verursachen. Vielmehr spielen Interaktionen zwischen verschiedenen Mineralien und weiteren Substanzen eine entscheidende Rolle.

Oxalat und Kalzium: Eine ambivalente Beziehung

Wie bereits erwähnt, spielt Oxalat eine zentrale Rolle bei der Bildung von Kalziumoxalatsteinen, der häufigsten Nierensteinart. Ein hoher Oxalat-Konsum über die Nahrung (z.B. Spinat, Rhabarber, Schokolade) erhöht die Ausscheidung von Oxalat im Urin. Ein relativer Kalziummangel im Darm, nicht unbedingt ein systemischer Mangel im Körper, kann paradoxerweise die Oxalat-Absorption erhöhen. Im Darm bindet Kalzium an Oxalat und verhindert dessen Resorption. Ist zu wenig Kalzium im Darm vorhanden, steht mehr Oxalat zur Aufnahme zur Verfügung und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Nierensteinen. Ein ausreichend hoher Kalziumkonsum über die Nahrung kann also – entgegen der intuitiven Annahme – sogar schützend wirken, indem er die Oxalatbindung im Darm verbessert.

Weitere Mineralien und ihre Rolle:

Neben Oxalat und Kalzium spielen weitere Mineralien eine Rolle, allerdings meist indirekt oder in Kombination:

  • Natrium: Ein hoher Natriumkonsum fördert die Kalziumausscheidung im Urin und kann indirekt die Kristallbildung begünstigen. Eine natriumarme Ernährung ist daher empfehlenswert.
  • Phosphor: Ein erhöhter Phosphorspiegel im Blut, oft durch übermäßigen Konsum von phosphathaltigen Getränken und verarbeiteten Lebensmitteln, kann die Kalziumausscheidung erhöhen und die Bildung von Kalziumphosphatsteinen begünstigen.
  • Magnesium: Magnesium kann die Bildung von Nierensteinen hemmen, da es die Kristallisation von Kalziumoxalat behindert. Eine ausreichende Magnesiumzufuhr über die Nahrung ist daher wichtig.
  • Zink: Auch Zink wird eine schützende Wirkung zugeschrieben, da es die Oxalat-Absorption im Darm reduzieren kann.

Fazit:

Die Aussage, bestimmte Mineralien fördern Nierensteine, ist zu vereinfachend. Es ist das komplexe Zusammenspiel verschiedener Mineralien, der Flüssigkeitszufuhr, der Ernährung und genetischer Faktoren, welches die Entstehung von Nierensteinen bestimmt. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr, die den individuellen Bedarf berücksichtigt, ist entscheidend. Bei Verdacht auf Nierensteine oder einer erhöhten Neigung dazu, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die Ursachen zu klären und eine individuelle Therapie zu besprechen. Eine pauschale Empfehlung für oder gegen den Konsum bestimmter Mineralien ist nicht sinnvoll und kann sogar schädlich sein.