Was soll man bei Nierenschwäche nicht essen?

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Bei Nierenschwäche ist es wichtig, phosphatlastige Nahrungsmittel zu reduzieren. Dazu zählen Milchprodukte, Fleisch, Fisch sowie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen. Auch der Konsum von Nüssen, dunkler Schokolade, Softdrinks wie Cola und Bier sollte eingeschränkt werden, um die Nierenfunktion bestmöglich zu unterstützen.

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Nierenschwäche: Was Sie besser vom Speiseplan streichen sollten

Nierenschwäche (chronische Niereninsuffizienz, CNI) erfordert eine sorgfältige Ernährungsumstellung, um die Nieren zu entlasten und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Die Einschränkung bestimmter Nahrungsmittel ist dabei essentiell. Es geht nicht darum, komplett auf Genuss zu verzichten, sondern bewusst Lebensmittel auszuwählen und Mengen zu kontrollieren. Der Fokus liegt auf der Reduktion von Stoffen, die die Nieren zusätzlich belasten.

Dieser Artikel erläutert, welche Lebensmittel bei Nierenschwäche besonders kritisch zu betrachten sind und warum:

1. Phosphatreiche Lebensmittel: Phosphat ist ein Mineral, das der Körper in Maßen benötigt. Bei geschwächten Nieren kann der Körper Phosphat jedoch nicht mehr ausreichend ausscheiden, was zu einer gefährlichen Ansammlung im Blut (Hyperphosphatämie) führen kann. Diese kann wiederum zu Kalziumablagerungen in Blutgefäßen und Knochen führen und die Nierenfunktion weiter verschlechtern. Daher sollte der Phosphatkonsum deutlich reduziert werden. Zu den phosphatreichen Lebensmitteln gehören:

  • Milchprodukte: Milch, Joghurt, Käse (besonders Hartkäse). Hier gilt es, auf fettarme Varianten zu achten und den Konsum zu begrenzen, gegebenenfalls auf phosphatgebundene Alternativen zurückzugreifen.
  • Fleisch und Wurstwaren: Besonders rotes Fleisch und Innereien sind phosphatreich. Fisch enthält ebenfalls Phosphat, aber in geringeren Mengen als rotes Fleisch.
  • Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen, Erbsen sind wichtige Eiweißlieferanten, enthalten aber auch viel Phosphat. Ein völliger Verzicht ist nicht immer notwendig, aber die Mengen sollten stark reduziert und gut durchgeplant werden.
  • Nüsse und Samen: Diese enthalten gesunde Fette, aber auch erhebliche Mengen an Phosphat. Der Verzehr sollte stark eingeschränkt werden.
  • Vollkornprodukte: Vollkornbrot, -nudeln und -reis enthalten mehr Phosphat als Weißmehlprodukte. Weißmehlprodukte sind daher oftmals die bessere Wahl, jedoch sollte auch hier der Konsum nicht übertrieben werden.
  • Cola und andere Softdrinks: Viele Softdrinks enthalten Phosphorsäure, die den Phosphatspiegel zusätzlich erhöht.

2. Kaliumreiche Lebensmittel: Bei Nierenschwäche kann sich Kalium im Körper ansammeln (Hyperkaliämie), was Herzrhythmusstörungen und andere gefährliche Komplikationen verursachen kann. Daher sollte auch der Kaliumkonsum kontrolliert werden. Lebensmittel mit hohem Kaliumgehalt sind:

  • Bananen: Obwohl gesund, sollten Bananen bei Nierenschwäche nur in Maßen konsumiert werden.
  • Tomaten: Frische Tomaten, Tomatenmark und -saft enthalten viel Kalium.
  • Kartoffeln: Sowohl rohe als auch gekochte Kartoffeln sind kaliumreich.
  • Spinat und andere Blattgemüse: Blattgemüse sollte in kleineren Mengen genossen werden.
  • Getrocknete Früchte: Aprikosen, Feigen und Rosinen enthalten besonders viel Kalium.

3. Natriumreiche Lebensmittel: Zu viel Natrium (Salz) kann zu Wasseransammlungen und Bluthochdruck führen, was die Nieren zusätzlich belastet. Fertiggerichte, verarbeitete Lebensmittel und stark gewürzte Speisen sollten daher vermieden werden.

4. Eiweiß: Der Eiweißbedarf muss individuell abgestimmt werden und sollte in Absprache mit dem Arzt oder der Ernährungsberatung angepasst werden. Eine zu hohe Eiweißzufuhr kann die Nieren zusätzlich belasten.

Wichtig: Diese Liste ist nicht erschöpfend. Eine individuelle Ernährungsberatung durch einen Nephrologen oder eine Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt Nierenerkrankungen ist unerlässlich. Nur so kann ein auf die jeweilige Situation angepasster Ernährungsplan erstellt werden, der die Nieren schont und gleichzeitig eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleistet. Die hier gegebenen Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung.

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