Warum kann ich nicht mehr so viel essen wie früher?
Weniger Hunger – Ein Warnsignal, das ernst genommen werden sollte
Früher haben Sie genüsslich drei Gänge verspeist, heute reicht ein kleiner Teller? Ein plötzlich verringerter Appetit, der ohne erkennbare Diätänderung eintritt, ist kein Kavaliersdelikt. Er kann ein ernstzunehmendes Symptom verschiedener, mitunter schwerwiegender Erkrankungen sein und sollte daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Die einfache Erklärung „Ich habe einfach keinen Hunger mehr“ reicht nicht aus, um dieses Symptom zu ignorieren.
Die Ursachen für eine unerklärliche Appetitlosigkeit sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheiten. Ein verminderter Appetit kann ein Indiz für folgende Probleme sein:
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Verdauungsstörungen: Magengeschwüre, Gastritis, Reizdarmsyndrom oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung können zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit führen. Auch eine Lebensmittelunverträglichkeit kann den Appetit beeinträchtigen, da der Körper auf bestimmte Nahrungsmittel mit negativen Reaktionen reagiert.
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Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen und Stress können den Appetit stark beeinflussen. Der Körper reagiert auf psychische Belastungen oft mit Veränderungen des Stoffwechsels, darunter auch eine verminderte Nahrungsaufnahme. Auch Essstörungen wie Anorexia nervosa können hier eine Rolle spielen, jedoch ist die bewusste Nahrungsverweigerung bei solchen Störungen ein klar erkennbares Merkmal.
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Infektionen: Viren- und Bakterieninfektionen, insbesondere solche mit gastrointestinalen Symptomen, führen oft zu Appetitlosigkeit. Fieber und Übelkeit hemmen den Appetit naturgemäß.
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Endokrine Erkrankungen: Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Diabetes mellitus und andere hormonelle Störungen können den Appetit beeinflussen. Ein gestörter Hormonhaushalt wirkt sich auf viele Körperfunktionen aus, einschließlich des Hungergefühls.
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Krebs: Krebsleiden, insbesondere solche im Verdauungstrakt, können zu Appetitverlust, Übelkeit und Gewichtsabnahme führen. Dies ist oft eines der ersten und oft unbemerkten Symptome.
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Neurologische Erkrankungen: Demenz, Parkinson und Alzheimer können zu Veränderungen des Essverhaltens und zu Appetitlosigkeit führen. Veränderungen im Geschmackssinn oder Schluckstörungen spielen hier häufig eine Rolle.
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Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere solche zur Behandlung von Krebs, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, haben Appetitlosigkeit als Nebenwirkung.
Wann zum Arzt?
Eine anhaltende Appetitlosigkeit, verbunden mit weiteren Symptomen wie Gewichtsverlust, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Fieber, erfordert unbedingt einen Arztbesuch. Eine frühzeitige Abklärung ist entscheidend, um die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren und rechtzeitig behandeln zu können. Der Arzt wird eine gründliche Anamnese erheben, eine körperliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Bluttests, Ultraschall oder endoskopische Verfahren veranlassen.
Selbstbehandlung ist gefährlich! Eine unerklärliche Appetitlosigkeit sollte niemals ignoriert oder selbst behandelt werden. Die Ursachen sind vielfältig und eine richtige Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Suchen Sie Ihren Arzt auf, um Ihre Gesundheit zu schützen.
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