Warum heißt das Nachtschattengewächs Nachtschattengewächs?
Im Volksmund wurde das Nachtschattengewächs einst als Nachtschaden bezeichnet, ein veralteter Ausdruck für Albtraum. Aus dieser Herleitung ergaben sich zwei Theorien zum heutigen Namen: Manche glaubten, die schwarzen Beeren des Schwarzen Nachtschattens würden gegen Albträume helfen, während andere sie als Schutz gegen Hexenzauber sahen.
Der geheimnisvolle Name: Warum heißt das Nachtschattengewächs eigentlich Nachtschattengewächs?
Das Nachtschattengewächs. Allein der Name klingt geheimnisvoll und ein wenig düster. Doch woher kommt diese Bezeichnung und was steckt hinter ihr? Die Antwort ist in der Tat vielschichtiger und verwobener mit altem Volksglauben, medizinischen Anwendungen und sogar einem Hauch von Aberglaube, als man vielleicht vermutet.
Die Erklärung, die uns die Etymologie liefert, führt uns in eine Zeit zurück, in der die Grenze zwischen Wissenschaft und Magie verschwommen war. Der Begriff “Nachtschatten” stammt aus dem Althochdeutschen und bezieht sich auf den “Nachtschaden”, einen veralteten Ausdruck für Albtraum. Dieser Zusammenhang ist der Schlüssel zum Verständnis des Namens Nachtschattengewächs.
Zwei Theorien, ein Ursprung:
Ausgehend von der Verbindung zum “Nachtschaden” haben sich im Laufe der Zeit zwei plausible Theorien zur Entstehung des Namens Nachtschattengewächs entwickelt:
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Heilmittel gegen Albträume: Die erste Theorie besagt, dass bestimmte Nachtschattengewächse, insbesondere der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum) mit seinen schwarzen Beeren, einst als Heilmittel gegen Albträume galten. Man glaubte, dass die Inhaltsstoffe der Pflanze, in geringen Dosen angewendet, die Schlafqualität verbessern und somit Albträume vertreiben könnten. Diese Annahme basiert auf der traditionellen Verwendung von Nachtschattengewächsen in der Volksmedizin, wo sie oft zur Beruhigung und Entspannung eingesetzt wurden.
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Schutz vor Hexenzauber: Die zweite Theorie geht noch einen Schritt weiter in den Bereich des Aberglaubens. Hier wird vermutet, dass die Nachtschattengewächse als Schutz vor Hexenzauber und bösen Geistern dienten. Albträume wurden in dieser Zeit oft als Werk von Hexen und Dämonen angesehen. Der Glaube, dass Nachtschattengewächse eine abwehrende Wirkung gegen diese dunklen Kräfte haben, könnte somit zur Namensgebung beigetragen haben.
Mehr als nur ein Name:
Es ist wichtig zu betonen, dass viele Nachtschattengewächse, wie beispielsweise die Tollkirsche (Atropa belladonna), hochgiftig sind. Die Verwendung in der Volksmedizin und im Aberglauben war daher immer mit Vorsicht geboten und erforderte ein tiefes Wissen über die Pflanze und ihre Wirkungsweise.
Der Name Nachtschattengewächs ist somit nicht nur eine botanische Bezeichnung, sondern ein Fenster in eine vergangene Zeit, in der die Natur mit Ehrfurcht, Furcht und tiefem Respekt betrachtet wurde. Er erinnert uns daran, wie Volksglaube, medizinische Anwendungen und die Mystik der Natur miteinander verwoben waren und bis heute in unseren Sprache erhalten geblieben sind.
Fazit:
Obwohl die genaue Herkunft des Namens Nachtschattengewächs letztendlich nicht mit absoluter Sicherheit belegt werden kann, bleibt die Verbindung zum “Nachtschaden” und den daraus resultierenden Theorien die plausibelste Erklärung. Der Name ist ein faszinierendes Zeugnis vergangener Zeiten und erinnert uns an die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur, die oft von Aberglauben und Traditionen geprägt war. Die Mystik, die den Nachtschattengewächsen anhaftet, wird durch ihren Namen somit auf eindrucksvolle Weise weitergetragen.
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