Wird Eisen durch Kochen zerstört?

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Kochen beeinflusst den Eisengehalt von Lebensmitteln nicht. Eisen liegt in der Regel als hitzestabiles Salz vor und bleibt beim Garen erhalten. Anders als hitzelabile Vitamine übersteht es den Kochprozess unbeschadet. Die Nährstoffverfügbarkeit kann jedoch durch andere Faktoren beeinflusst werden.

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Bleibt das Eisen in meinem Essen beim Kochen erhalten? Ein genauerer Blick

Die Frage, ob Kochen den Eisengehalt von Lebensmitteln beeinflusst, ist weit verbreitet. Die kurze Antwort lautet: Nein, Kochen zerstört Eisen nicht direkt. Im Gegensatz zu vielen Vitaminen, die hitzelabil sind und durch Hitzeeinwirkung abgebaut werden, ist Eisen in der Regel in Form von hitzestabilen Salzen in Lebensmitteln gebunden. Ein kurzer Kochvorgang verändert den Eisengehalt daher in der Regel nicht signifikant. Man kann also beruhigt sein, dass ein leckeres, selbstgekochtes Gericht im Vergleich zu rohen Zutaten nicht unbedingt an Eisen verliert.

Was beeinflusst die Eisenaufnahme tatsächlich?

Obwohl Kochen den Eisengehalt selbst nicht reduziert, beeinflusst es indirekt die Bioverfügbarkeit von Eisen. Dies bedeutet, dass die Aufnahme des Eisens im Körper trotz des unveränderten Gehaltes beeinflusst werden kann. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

  • Phytinsäure: Diese Substanz, die vor allem in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Nüssen enthalten ist, bindet Eisen und verhindert so seine Aufnahme im Darm. Langes Kochen kann die Phytinsäure teilweise abbauen und die Eisenaufnahme somit verbessern.

  • Oxalsäure: Ähnlich wie Phytinsäure wirkt Oxalsäure, die in Spinat, Rhabarber und anderem Blattgemüse vorkommt, hemmend auf die Eisenaufnahme. Auch hier kann der Kochprozess, insbesondere bei längerer Garzeit, die Wirkung von Oxalsäure teilweise reduzieren.

  • Vitamin C: Im Gegensatz zu Phytinsäure und Oxalsäure verbessert Vitamin C die Eisenaufnahme. Kochen kann den Vitamin-C-Gehalt zwar reduzieren, aber der positive Effekt auf die Eisenaufnahme kann dennoch bestehen bleiben, wenn man Vitamin-C-reiche Lebensmittel gemeinsam mit eisenhaltigen Speisen zubereitet oder diese nach dem Kochen mit einer Quelle von Vitamin C kombiniert.

  • Zubereitungstechnik: Das Kochen selbst kann die Eisenaufnahme beeinflussen. Beispielsweise geht beim Kochen von Fleisch teilweise Eisen in das Kochwasser über. Eine schonende Zubereitung und das Verwenden des Kochwassers (z.B. in Suppen) kann diesen Verlust minimieren.

Fazit:

Kochen zerstört das Eisen in Lebensmitteln nicht direkt. Allerdings beeinflusst die Zubereitungstechnik und die Anwesenheit anderer Inhaltsstoffe wie Phytinsäure, Oxalsäure und Vitamin C die Bioverfügbarkeit. Für eine optimale Eisenaufnahme sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten, die sowohl eisenreiche Lebensmittel als auch solche mit hohem Vitamin-C-Gehalt umfasst und die Zubereitungstechnik optimieren, z.B. durch das Verwenden des Kochwassers. Eine Beratung durch einen Ernährungsberater kann bei individuellen Fragen zur Eisenversorgung hilfreich sein.

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