Wie weit sehe ich mit Dioptrien?

Wie weit seh ich denn überhaupt noch mit meinen Dioptrien? Diese Frage stelle ich mir ständig, vor allem wenn ich mal wieder nach der Fernbedienung suche und sie direkt vor meiner Nase liegt. So ein Mist!

Die Sache mit den Dioptrien, das ist ja so ‘ne eigene Welt. Man sagt ja, je höher der negative Wert – also bei Kurzsichtigkeit – desto schlechter die Fernsicht. Stimmt, logisch, aber irgendwie fühlt sich das immer so abstrakt an. Als ob man mit Zahlen seine Sehkraft einfach ausrechnen könnte. Kann man das überhaupt?

Ich hab zum Beispiel -2 Dioptrien. Angeblich soll ich dann ungefähr bis zu einem halben Meter scharf sehen können. Hm, in der Theorie vielleicht. In der Praxis ist es eher so… naja, ich kann schon Zeitung lesen ohne Brille, aber ob ich ein Schild auf der anderen Straßenseite wirklich klar entziffern kann, da bin ich mir nicht sicher. Letztens im Urlaub, da habe ich ein ziemlich wichtiges Straßenschild erst aus nächster Nähe erkannt! Peinlich!

Und bei -4 Dioptrien, da sind es dann nur noch 25 Zentimeter? Das ist ja fast schon… blind! Okay, so extrem ist es natürlich nicht. Aber stell dir vor, du müsstest alles auf Armlänge betrachten! Ich kann mir das kaum vorstellen. Eine Freundin von mir hat fast -6 Dioptrien und sie sagt, ohne Brille ist alles nur ein verschwommener Fleck. Sie hat mir mal erzählt, wie sie als Kind ständig gegen Möbel gelaufen ist. Das tut mir richtig leid für sie.

Man muss halt immer bedenken, dass diese Angaben nur Näherungswerte sind. Jeder Mensch sieht anders, jeder Auge ist anders. Es kommt auch auf andere Faktoren an, auf die Lichtverhältnisse, auf die Müdigkeit, auf den allgemeinen Gesundheitszustand. Vielleicht bin ich einfach nur müde, wenn ich mal wieder schlecht sehe. Oder hab ich zuviel Wein getrunken? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall ärgert es mich einfach.

Also, die Zahlen sind wichtig, klar, aber sie erzählen nicht die ganze Geschichte. Mein Tipp? Geht zum Augenarzt, lasst euch ordentlich untersuchen und redet mit ihm oder ihr über eure Sorgen. Das ist besser als sich selbst im Dunkeln zu tappen – wörtlich und im übertragenen Sinne.