Wie viel FPS hat ein Mensch?

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Die menschliche Wahrnehmung von Bewegung ist begrenzt. Unser Gehirn fusioniert einzelne Bilder zu fließendem Film erst ab einer kritischen Frequenz von etwa 16 bis 18 Bildern pro Sekunde. Höhere Bildraten liefern keine spürbare Steigerung der Glattheit.
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Die Illusion der Bewegung: Wie viele FPS sieht ein Mensch?

Unser Gehirn ist ein Meister der Täuschung. Es verarbeitet ständig die Signale unserer Sinnesorgane und erzeugt eine subjektive Realität. Ein faszinierendes Beispiel dafür ist unsere Wahrnehmung von Bewegung. Was wir als flüssigen Film erleben, ist in Wahrheit eine Folge von Einzelbildern, die unser Gehirn zu einem nahtlosen Ganzen zusammenfügt. Aber wie viele Bilder pro Sekunde (FPS) braucht es, um diese Illusion von Bewegung zu erzeugen?

Die Antwort lautet: Es kommt drauf an! Unser Gehirn fusioniert einzelne Bilder erst ab einer kritischen Frequenz von etwa 16 bis 18 Bildern pro Sekunde zu fließendem Film. Unterhalb dieser Grenze nehmen wir die Bilder als einzelne, flackernde Sequenzen wahr. Diese “kritische Frequenz” wird auch als Flicker-Fusion-Frequenz (FFF) bezeichnet.

Doch was passiert, wenn wir über diese kritische Frequenz hinausgehen? Man könnte annehmen, dass höhere Bildraten zu einer noch flüssigeren, realistischeren Darstellung von Bewegung führen. Doch dem ist nicht so. Ab etwa 24 FPS erleben wir die Bewegung als flüssig, aber es gibt keine spürbare Steigerung der Glattheit, selbst bei deutlich höheren Bildraten.

Das liegt daran, dass unsere menschliche Wahrnehmung von Bewegung begrenzt ist. Unser Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl von Informationen pro Zeiteinheit verarbeiten. Während 24 FPS ausreichen, um eine flüssige Bewegung zu erzeugen, können wir die zusätzlichen Bilder, die bei höheren Bildraten dargestellt werden, nicht mehr verarbeiten und sie daher nicht als Verbesserung wahrnehmen.

Es gibt allerdings einige Ausnahmen von dieser Regel. Bei schnell bewegten Objekten oder Szenen mit komplexen Bewegungen kann eine höhere Bildrate die Wahrnehmung der Bewegung verbessern. Auch bei 3D-Animationen oder Virtual-Reality-Anwendungen kann eine höhere Bildrate zu einem realistischeren und immersiveren Erlebnis führen.

Insgesamt zeigt sich, dass die menschliche Wahrnehmung von Bewegung komplexer ist, als es zunächst scheint. Die kritische Frequenz von 16-18 FPS ist zwar ein wichtiger Faktor, aber sie erklärt nicht die gesamte Geschichte. Unser Gehirn filtert und interpretiert die Informationen aus unserer Umgebung auf vielfältige Weise, und dies beeinflusst unsere Wahrnehmung von Bewegung in vielfältiger Weise.