Wie Verhalten sich Demenzkranke im Endstadium?

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Im finalen Stadium der Demenz tritt häufig eine ausgeprägte Unruhe auf. Betroffene zeigen repetitive Bewegungen und einen starken Drang aufzustehen. Dieser Bewegungsdrang birgt eine hohe Sturzgefahr, da die körperliche Kraft oft nachlässt. Angehörige und Pflegekräfte müssen in dieser Phase besonders wachsam sein, um die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.

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Im Endstadium der Demenz verändert sich das Verhalten der Betroffenen oft grundlegend. Die kognitiven Fähigkeiten schwinden zunehmend, die Kommunikation wird schwieriger und die körperliche Verfassung nimmt ab. Dieser Artikel beleuchtet typische Verhaltensweisen in dieser letzten Phase und gibt Hinweise für den Umgang mit den Herausforderungen.

Veränderte Wahrnehmung und Kommunikation:

Die fortschreitende Demenz beeinträchtigt die Wahrnehmung der Realität. Betroffene können Halluzinationen oder Wahnvorstellungen haben und verwechseln Personen oder Orte. Die verbale Kommunikation wird zunehmend eingeschränkt, oftmals bleiben nur noch wenige Worte oder Laute übrig. Wichtig ist, nonverbale Signale wie Mimik und Gestik zu deuten, um die Bedürfnisse des Erkrankten zu verstehen. Einfache, klare Ansprache und beruhigende Berührungen können Sicherheit vermitteln.

Motorische Unruhe und Bewegungsdrang:

Ein häufiges Symptom im Endstadium ist die sogenannte terminale Unruhe. Sie äußert sich in Rastlosigkeit, repetitivem Nesteln, ständigem Aufstehen und Umherwandern. Der Bewegungsdrang kann auch nachts anhalten und zu Schlafstörungen führen. Da die körperliche Koordinationsfähigkeit abnimmt, steigt die Sturzgefahr erheblich. Angepasste Umgebungen mit viel Bewegungsfreiraum, aber ohne Stolperfallen, sind daher essentiell.

Veränderungen im Ess- und Schlafverhalten:

Im Endstadium verlieren viele Demenzkranke den Appetit und haben Schwierigkeiten beim Schlucken. Die Nahrungsaufnahme wird zur Herausforderung und kann zu Mangelernährung und Dehydration führen. Kleine, häufige Mahlzeiten mit angereicherter Nahrung und viel Flüssigkeit können helfen. Auch der Schlafrhythmus gerät oft durcheinander. Tagsüber kann es zu vermehrter Schläfrigkeit kommen, während die Nächte von Unruhe und Wachphasen geprägt sind. Eine ruhige und strukturierte Tagesgestaltung kann den Schlafrhythmus positiv beeinflussen.

Herausforderungen für Angehörige und Pflegekräfte:

Die Betreuung von Menschen im Endstadium der Demenz ist körperlich und emotional sehr belastend. Angehörige und Pflegekräfte stoßen oft an ihre Grenzen. Der Austausch mit anderen Betroffenen, professionelle Beratung und regelmäßige Entlastung sind wichtig, um die eigene Kraft zu schonen und den Erkrankten bestmöglich zu begleiten. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verhaltensweisen der Demenzkranken nicht absichtlich oder böswillig sind, sondern Ausdruck der fortschreitenden Erkrankung. Mit Geduld, Empathie und angepassten Strategien kann man den Betroffenen auch in dieser schwierigen Phase Geborgenheit und Wohlbefinden vermitteln.

Palliative Begleitung:

Im Endstadium rückt die palliative Begleitung in den Vordergrund. Das Ziel ist nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung von Symptomen, die Förderung der Lebensqualität und die würdevolle Begleitung bis zum Tod. Schmerztherapie, angepasste Pflege und psychosoziale Unterstützung spielen dabei eine zentrale Rolle.